- Franchising in Österreich bietet Gründern die Chance, mit einem erprobten Geschäftsmodell und einer etablierten Marke zu starten, was das unternehmerische Risiko deutlich senken kann.
- Die Wahl des richtigen Franchise-Modells – vom klassischen Waren-Franchise bis zum umfassenden Dienstleistungs-Franchise – muss exakt zu Ihren persönlichen Fähigkeiten und finanziellen Möglichkeiten passen.
- Eine kritische Selbstreflexion und eine sorgfältige Prüfung des Franchisegebers und seines Systems sind die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Partnerschaft und Ihren unternehmerischen Erfolg.
- Die Kosten umfassen mehr als nur die Einstiegsgebühr; laufende Lizenz- und Werbegebühren sowie die Anfangsinvestition erfordern eine solide Finanzierungsplanung.
- Der Franchise-Vertrag ist das rechtliche Herzstück. Eine Prüfung durch einen auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Anwalt in Österreich ist unerlässlich, um Ihre Rechte und Pflichten genau zu verstehen.
Was ist Franchising wirklich? Eine Definition für Österreichs Gründer
Franchising ist weit mehr als nur das Recht, ein Logo zu verwenden. Es ist eine strategische Partnerschaft zwischen zwei rechtlich selbstständigen Unternehmen: dem Franchisegeber und dem Franchisenehmer. Der Franchisegeber besitzt ein erfolgreiches, am Markt erprobtes Geschäftskonzept. Dieses Konzept stellt er Ihnen, dem Franchisenehmer, gegen eine Gebühr zur Verfügung. Sie erhalten damit das Recht, Produkte oder Dienstleistungen unter der Marke des Gebers zu vertreiben.
Das Besondere daran ist die Tiefe der Zusammenarbeit. Sie übernehmen nicht nur den Namen, sondern ein ganzes System. Dazu gehören das Corporate Design, die Marketingstrategien, einheitliche Betriebsabläufe und oft auch exklusive Lieferketten. Im Gegenzug für die Nutzung dieses Pakets zahlen Sie eine einmalige Einstiegsgebühr sowie laufende Gebühren, die sich meist am Umsatz orientieren. Sie agieren als selbstständiger Unternehmer im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, profitieren aber von der Stärke eines etablierten Netzwerks.
In Österreich ist der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) die zentrale Anlaufstelle und das Qualitätsorgan der Branche. Mitglieder des ÖFV verpflichten sich zur Einhaltung eines Ethik-Kodex, der für Fairness und Transparenz in der Partnerschaft sorgt. Ein vom ÖFV geprüftes System ist oft ein starkes Indiz für Seriosität und ein nachhaltiges Geschäftskonzept.
Die verschiedenen Franchise-Modelle: Von Waren bis Master-Franchise
Die Welt des Franchisings ist vielfältig. Nicht jedes System funktioniert gleich. Die Wahl des passenden Modells ist entscheidend für Ihre unternehmerischen Ziele. Grundsätzlich lassen sich in Österreich mehrere Haupttypen unterscheiden, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an Sie als Gründer stellen.
Dienstleistungs-Franchising (Business Format Franchising)
Dies ist die heute am weitesten verbreitete Form in Österreich. Hier übernehmen Sie als Franchisenehmer das gesamte Geschäftskonzept. Beispiele reichen von Fast-Food-Ketten wie McDonald’s über Fitnessstudios bis hin zu Immobilienmaklern wie RE/MAX. Sie erhalten ein komplettes Handbuch, intensive Schulungen und laufende Unterstützung in fast allen Bereichen – von der Standortsuche über das Marketing bis zur Buchhaltung. Dieses Modell eignet sich besonders für Quereinsteiger, da das Know-how vollständig transferiert wird. Es erfordert jedoch eine hohe Bereitschaft, sich strikt an die Vorgaben des Systems zu halten.
Waren-Franchising (Product Distribution Franchising)
Dieses Modell ist die ursprünglichste Form des Franchisings. Hier konzentriert sich die Partnerschaft auf den Vertrieb von Produkten, die vom Franchisegeber hergestellt oder geliefert werden. Denken Sie an Tankstellen, die den Treibstoff einer bestimmten Marke verkaufen, oder an Getränkeabfüller, die eine Lizenz von Coca-Cola haben. In Österreich sind auch viele Handelsbetriebe, wie zum Beispiel im Mode- oder Werkzeugbereich, so organisiert. Die unternehmerische Freiheit ist hier oft etwas größer als beim Dienstleistungs-Franchising, der Fokus liegt aber klar auf Verkauf und Logistik.
Master-Franchising
Dieses Modell ist für erfahrene Unternehmer oder Investoren gedacht. Ein Master-Franchisenehmer erwirbt die exklusive Lizenz für ein ganzes Land oder eine große Region, zum Beispiel für ganz Österreich. Seine Aufgabe ist es dann, den Markt aufzubauen und selbst weitere Sub-Franchisenehmer zu gewinnen und zu betreuen. Er agiert quasi als Franchisegeber für sein Gebiet. Dies erfordert erhebliches Kapital, strategisches Denken und Management-Erfahrung.
Ihre unternehmerische DNA: Welcher Gründertyp sind Sie?
Bevor Sie sich in die Welt der Franchise-Systeme stürzen, ist der wichtigste Schritt die ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst. Franchising ist kein Garant für Erfolg und passt nicht zu jeder Persönlichkeit. Stellen Sie sich einige kritische Fragen, um herauszufinden, ob dieses Geschäftsmodell mit Ihrer unternehmerischen DNA übereinstimmt.
Sind Sie ein Regelbefolger oder ein Regelbrecher? Ein Franchisesystem lebt von Einheitlichkeit. Die Prozesse, das Marketing, ja sogar die Einrichtung des Geschäfts sind oft bis ins kleinste Detail vorgegeben. Das sichert die Qualität und den Wiedererkennungswert der Marke. Wenn Sie jemand sind, der ständig alles neu erfinden und eigene kreative Ideen umsetzen möchte, könnten Sie schnell an die Grenzen des Systems stoßen. Ein erfolgreicher Franchisenehmer ist ein Unternehmer im System, der die Stärke der vorgegebenen Strukturen erkennt und für seinen lokalen Erfolg nutzt.
Wie gut sind Sie im Teamspiel? Als Franchisenehmer sind Sie Teil eines großen Netzwerks. Sie arbeiten eng mit der Systemzentrale zusammen und tauschen sich idealerweise auch mit anderen Franchisepartnern aus. Diese Gemeinschaft bietet Rückhalt und wertvollen Erfahrungsaustausch. Wer sich jedoch als Einzelkämpfer sieht und Kooperationen eher scheut, wird die Vorteile des Systems kaum nutzen können. Die Bereitschaft, Unterstützung anzunehmen und sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Die Vor- und Nachteile des Franchisings objektiv betrachtet
Wie jede unternehmerische Entscheidung hat auch der Schritt ins Franchising zwei Seiten. Eine objektive Abwägung der Chancen und Risiken ist essenziell, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Lassen Sie sich nicht von glänzenden Marken blenden, sondern analysieren Sie die Fakten.
Die Vorteile: Sicherheit und Starthilfe
- Geringeres Risiko: Sie starten mit einem Geschäftskonzept, das seine Marktfähigkeit bereits unter Beweis gestellt hat. Das Risiko des Scheiterns ist statistisch geringer als bei einer kompletten Neugründung.
- Bekannte Marke: Sie profitieren von der nationalen oder sogar internationalen Bekanntheit und dem Vertrauen, das der Franchisegeber bereits aufgebaut hat. Das erleichtert den Markteintritt und die Kundengewinnung enorm.
- Umfassender Support: Gute Franchisegeber bieten ein umfassendes Paket an Unterstützung. Das reicht von der Hilfe bei der Standortanalyse und Finanzierungsplanung über intensive Schulungen bis hin zu laufender betriebswirtschaftlicher Beratung.
- Einkaufsvorteile: Durch den gemeinsamen Einkauf des gesamten Netzwerks erhalten Sie oft deutlich bessere Konditionen bei Lieferanten, als Sie es als Einzelunternehmer je könnten.
- Marketing-Power: Sie sind Teil großer, professioneller Werbekampagnen, die für einen einzelnen Betrieb unbezahlbar wären.
Die Nachteile: Kosten und Kontrollverlust
- Weniger Gestaltungsfreiheit: Ihre unternehmerische Freiheit ist eingeschränkt. Sie müssen sich an die strikten Vorgaben des Franchisegebers halten, von der Produktpalette bis zur Preisgestaltung.
- Laufende Kosten: Sie zahlen nicht nur eine einmalige Einstiegsgebühr, sondern auch regelmäßige Franchisegebühren (oft ein Prozentsatz vom Umsatz) und Beiträge zum Werbefonds. Diese schmälern Ihre Gewinnmarge.
- Abhängigkeit: Ihr Erfolg ist untrennbar mit dem Erfolg und dem Ruf des Franchisegebers verbunden. Macht die Zentrale Fehler oder gerät die Marke in Verruf, leidet auch Ihr Geschäft darunter.
- Kontrollen: Sie müssen damit rechnen, dass der Franchisegeber die Einhaltung der Systemstandards regelmäßig kontrolliert.
Der Weg zum passenden System: So finden und bewerten Sie Franchisegeber
Wenn Sie nach der Selbstanalyse überzeugt sind, dass Franchising Ihr Weg ist, beginnt die spannende Phase der Recherche. Doch wie finden Sie in Österreich das System, das perfekt zu Ihnen passt? Ein systematisches Vorgehen ist hier Gold wert.
Wo Sie suchen sollten
Die erste und wichtigste Anlaufstelle in Österreich ist der bereits erwähnte Österreichische Franchise-Verband (ÖFV). Auf dessen Website finden Sie eine Liste der Mitglieder, die sich zur Einhaltung hoher Qualitätsstandards verpflichtet haben. Weitere gute Quellen sind spezialisierte Franchise-Messen, wo Sie direkt mit Vertretern verschiedener Systeme ins Gespräch kommen können, sowie Online-Franchiseportale. Achten Sie bei Ihrer Recherche nicht nur auf große, bekannte Namen, sondern auch auf kleinere, aufstrebende Systeme, die möglicherweise besser zu Ihrem Budget und Ihren Zielen passen.
Was Sie bewerten müssen
Haben Sie eine engere Auswahl getroffen, beginnt die Due Diligence – die sorgfältige Prüfung. Fordern Sie vom Franchisegeber umfassende Informationsunterlagen an. Ein seriöser Anbieter wird Ihnen transparent Auskunft geben. Wichtige Prüfpunkte sind:
- Das Franchise-Handbuch: Ist es detailliert und verständlich? Gibt es klare Anleitungen für alle wesentlichen Betriebsabläufe?
- Schulung und Support: Wie intensiv ist die Erstschulung? Welche laufende Betreuung wird angeboten (z.B. durch einen Partnermanager oder Gebietsleiter)?
- Wirtschaftliche Stabilität: Wie lange gibt es das System schon? Wie hat es sich entwickelt? Bitten Sie um anonymisierte Kennzahlen bestehender Betriebe.
- Zufriedenheit der Partner: Dies ist der wichtigste Punkt. Bitten Sie den Franchisegeber um eine Liste aller bestehenden Franchisenehmer in Österreich. Rufen Sie einige von ihnen an – auch solche, die nicht auf der „Empfehlungsliste“ stehen. Fragen Sie sie nach ihren ehrlichen Erfahrungen, nach den Stärken und Schwächen des Systems und ob sie sich wieder dafür entscheiden würden.
Kosten und Finanzierung: Was ein Franchise in Österreich wirklich kostet
Der finanzielle Aspekt ist oft der entscheidende Faktor. Es ist unerlässlich, alle anfallenden Kosten realistisch zu kalkulieren und eine tragfähige Finanzierung auf die Beine zu stellen. Die Kostenstruktur im Franchising ist mehrstufig und muss vollständig in Ihrem Businessplan abgebildet sein.
Die zentralen Kostenblöcke
Die Gesamtinvestition setzt sich aus verschiedenen Posten zusammen. Der Franchisegeber sollte Ihnen eine detaillierte Aufstellung liefern können. Dazu gehören typischerweise die Investitionskosten für den Standort (Umbau, Einrichtung, Erstausstattung mit Waren), die flüssigen Mittel für die Startphase (um die ersten Monate ohne Gewinn überbrücken zu können) und die direkten Gebühren an den Franchisegeber.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die typischen Gebührenarten:
Kostenart | Beschreibung | Typische Höhe / Struktur |
---|---|---|
Einstiegsgebühr | Eine einmalige Zahlung für das Recht, dem System beizutreten. Deckt oft Kosten für Schulung, Standortsuche und Eröffnungshilfe ab. | € 5.000 bis über € 50.000, je nach Bekanntheit und Umfang des Systems. |
Laufende Franchisegebühr | Eine regelmäßige Zahlung für die fortlaufende Nutzung der Marke und die Support-Leistungen des Franchisegebers. | Meist 4 % – 8 % des monatlichen Netto-Umsatzes. |
Werbegebühr | Ein Beitrag zu einem gemeinsamen Fonds, aus dem überregionale Marketing- und Werbekampagnen finanziert werden. | Meist 1 % – 3 % des monatlichen Netto-Umsatzes. |
Investitionskosten | Kosten für den Umbau des Standorts, die Geschäftsausstattung, technische Anlagen und den ersten Warenbestand. | Stark branchenabhängig, von € 20.000 für ein Dienstleistungskonzept bis über € 500.000 in der Systemgastronomie. |
Die Finanzierung sichern
Nur die wenigsten Gründer können die gesamte Summe aus Eigenmitteln stemmen. In der Regel benötigen Sie einen Bankkredit. Dafür ist ein wasserdichter Businessplan unerlässlich. Franchisegeber helfen oft bei der Erstellung, da sie die Kennzahlen der Branche genau kennen. Banken sehen Franchise-Gründungen oft positiv, da das Geschäftsmodell bereits erprobt ist. Wichtig ist ein ausreichender Anteil an Eigenkapital, meist fordern Banken 20-30 % der Gesamtinvestition. Prüfen Sie auch Fördermöglichkeiten, zum Beispiel über das Austria Wirtschaftsservice (AWS), das spezielle Garantien und Kredite für Gründer anbietet.
Der Franchise-Vertrag in Österreich: Das müssen Sie wissen
Der Franchise-Vertrag ist das rechtliche Fundament Ihrer gesamten unternehmerischen Zukunft. Er regelt die Rechte und Pflichten beider Parteien über viele Jahre. Nehmen Sie sich für die Prüfung dieses Dokuments ausreichend Zeit und ziehen Sie unbedingt einen auf Franchise-Recht spezialisierten Rechtsanwalt hinzu. Eine kleine Investition in eine professionelle Vertragsprüfung kann Sie vor schwerwiegenden Nachteilen bewahren.
In Österreich gibt es kein eigenes Franchise-Gesetz. Der Vertrag ist ein sogenannter „atypischer Vertrag“, der Elemente aus verschiedenen Vertragstypen wie Lizenz-, Kauf- oder Gesellschaftsverträgen kombiniert. Umso wichtiger ist es, dass alle Aspekte klar und unmissverständlich formuliert sind.
Wichtige Klauseln im Franchise-Vertrag
Achten Sie bei der Prüfung des Vertragsentwurfs besonders auf die folgenden Punkte:
- Vertragsdauer und Kündigungsoptionen: Wie lange ist die Laufzeit (oft 5-10 Jahre)? Gibt es eine Option auf Verlängerung? Unter welchen Bedingungen können Sie oder der Franchisegeber den Vertrag vorzeitig kündigen?
- Gebühren und Zahlungsmodalitäten: Sind alle Gebühren (Einstiegs-, Lizenz-, Werbegebühr) exakt definiert? Wann sind sie fällig? Gibt es Regelungen für Preisanpassungen?
- Gebietsschutz: Garantiert Ihnen der Franchisegeber einen exklusiven Gebietsschutz? Das bedeutet, dass in einem definierten Umkreis kein anderer Partner denselben Betrieb eröffnen darf. Diese Klausel ist extrem wichtig für Ihren Erfolg.
- Leistungen des Franchisegebers: Welche Schulungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen sind vertraglich fixiert? Seien Sie skeptisch bei vagen Formulierungen.
- Pflichten des Franchisenehmers: Welche Vorgaben müssen Sie einhalten (Bezugspflichten, Corporate Design, Berichtswesen)? Wie detailliert sind diese?
- Regelungen nach Vertragsende: Was passiert nach Ablauf oder Kündigung des Vertrags? Gibt es ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot, das Ihnen für eine gewisse Zeit und in einem bestimmten Gebiet untersagt, in derselben Branche tätig zu sein?
Die ersten Schritte als Franchisenehmer: Von der Schulung bis zur Eröffnung
Nach der Vertragsunterzeichnung beginnt die konkrete Umsetzungsphase. Jetzt zeigt sich, wie gut der Support des Franchisegebers in der Praxis wirklich ist. Diese Startphase ist intensiv und entscheidend für einen gelungenen Markteintritt.
Die intensive Schulungsphase
Ein zentrales Element jedes guten Franchise-Systems ist die Erstschulung. Diese findet oft in der Systemzentrale und in einem Pilotbetrieb statt und kann mehrere Wochen dauern. Hier lernen Sie nicht nur die Theorie aus dem Franchise-Handbuch, sondern die praktische Anwendung aller Prozesse. Sie werden in die Produktwelt, die Verkaufstechniken, die Software und die betriebswirtschaftlichen Steuerungsinstrumente eingeführt. Nehmen Sie diese Phase sehr ernst, denn hier legen Sie das Fundament für Ihre tägliche Arbeit. Sie ist auch eine hervorragende Gelegenheit, wichtige Ansprechpartner in der Zentrale persönlich kennenzulernen.
Standort, Aufbau und Eröffnung
Parallel zur Schulung läuft oft die Standortsuche und -realisierung. Viele Franchisegeber unterstützen Sie aktiv dabei, indem sie Standortanalysen durchführen oder sogar geprüfte Immobilien vorschlagen. Ist der Standort gefunden und der Mietvertrag unterschrieben, beginnt der Um- und Ausbau nach den genauen Vorgaben des Systems. Architekten und Handwerker, die mit dem Konzept vertraut sind, sorgen für eine reibungslose Umsetzung. Kurz vor der Eröffnung unterstützt Sie der Franchisegeber bei der Planung einer wirksamen Eröffnungskampagne, um vom ersten Tag an für Aufmerksamkeit und Kunden zu sorgen. Oft ist in den ersten Wochen auch ein Mitarbeiter der Zentrale vor Ort, um Sie bei den finalen Vorbereitungen und den ersten operativen Tagen zu begleiten.
Die Zukunft des Franchisings in Österreich: Trends und Chancen
Der Franchise-Markt ist dynamisch und passt sich kontinuierlich an gesellschaftliche Veränderungen an. Wer heute über eine Gründung nachdenkt, sollte nicht nur den Status quo betrachten, sondern auch die Trends, die die Branche in den kommenden Jahren prägen werden. Dies kann Ihnen helfen, ein zukunftssicheres System zu wählen.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Kunden in Österreich legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit, regionale Produkte und ethisches Handeln. Franchise-Systeme, die diese Werte authentisch leben, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil. Das reicht von Gastronomie-Konzepten mit Bio-Zutaten über Handelsbetriebe, die auf faire Produktionsketten achten, bis zu Dienstleistern mit einem umweltfreundlichen Geschäftsmodell. Achten Sie bei Ihrer Systemwahl darauf, wie der Franchisegeber zu diesen Themen steht. Ein System, das Nachhaltigkeit nur als Marketing-Gag betreibt, wird schnell an Glaubwürdigkeit verlieren.
Digitalisierung und Technologisierung
Die Digitalisierung verändert alle Branchen, und das Franchising ist keine Ausnahme. Moderne Systeme nutzen Technologie, um ihre Partner zu unterstützen und das Kundenerlebnis zu verbessern. Das umfasst digitale Kassensysteme mit Warenwirtschaftsanbindung, zentrale Online-Marketing-Tools, E-Learning-Plattformen für Schulungen und Apps für die Kundenbindung. Ein technologisch fortschrittlicher Franchisegeber kann Ihnen helfen, effizienter zu arbeiten und am Puls der Zeit zu bleiben. Systeme, die hier den Anschluss verpassen, werden es zukünftig schwer haben.
Wachstum in Dienstleistungssektoren
Während die klassischen Bereiche wie Gastronomie und Handel weiterhin stark sind, wachsen vor allem neue Dienstleistungssektoren. Dazu gehören zum Beispiel Dienstleistungen für Senioren, Nachhilfe und Bildungsangebote für Kinder, Fitness- und Gesundheitskonzepte sowie spezialisierte Services im Bereich Haushalts- und Handwerkerdienste. Diese „Man-in-a-van“- oder Home-Office-Konzepte erfordern oft geringere Anfangsinvestitionen und bieten hohe Flexibilität.
Frequently Asked Questions
Wie viel Eigenkapital benötige ich für ein Franchise in Österreich?
Die Höhe des benötigten Eigenkapitals variiert stark je nach System und Branche. Als Faustregel fordern Banken für eine Finanzierung einen Eigenkapitalanteil von 20 % bis 30 % der gesamten Investitionssumme. Bei kleineren Dienstleistungskonzepten kann dies bei rund 10.000 € beginnen, während für investitionsintensive Branchen wie die Gastronomie oder Hotellerie oft 100.000 € und mehr an Eigenmitteln erforderlich sind.
Kann ich als Quereinsteiger ein Franchise-Unternehmen gründen?
Ja, absolut. Das ist einer der größten Vorteile des Franchisings. Die meisten Franchisegeber suchen nicht primär nach Branchenexperten, sondern nach engagierten Persönlichkeiten mit unternehmerischem Denken, Management- und Führungsqualitäten. Das notwendige Fach- und Branchenwissen wird Ihnen in umfassenden Schulungen und durch die Systemhandbücher vermittelt.
Bin ich als Franchisenehmer ein selbstständiger Unternehmer?
Ja. Sie gründen Ihr eigenes Unternehmen und agieren rechtlich und wirtschaftlich auf eigene Rechnung und im eigenen Namen. Sie sind kein Angestellter des Franchisegebers. Allerdings verpflichten Sie sich vertraglich, Ihr Unternehmen nach den festgelegten Regeln und Standards des Franchise-Systems zu führen, um die Einheitlichkeit und Qualität der Marke zu gewährleisten.
Wo finde ich seriöse Franchise-Angebote in Österreich?
Die erste Anlaufstelle für seriöse Systeme ist der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV). Seine Mitglieder werden geprüft und verpflichten sich zur Einhaltung eines Ethik-Kodex. Weitere gute Quellen sind spezialisierte Franchise-Messen, auf denen Sie direkt mit Anbietern sprechen können, sowie etablierte Online-Franchisebörsen, die oft erste Informationen und Kontaktdaten bereitstellen.
Was passiert, wenn der Franchisegeber insolvent wird?
Die Insolvenz des Franchisegebers ist eines der größten Risiken für einen Franchisenehmer. Im schlimmsten Fall kann der Insolvenzverwalter die Franchise-Verträge kündigen. Es ist auch möglich, dass die Marke und das System an einen neuen Eigentümer verkauft werden, was zu veränderten Vertragsbedingungen führen kann. In einer solchen Situation ist es unerlässlich, sofort rechtlichen Rat bei einem auf Wirtschafts- und Insolvenzrecht spezialisierten Anwalt einzuholen.
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Weiterführende Quellen:
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