Die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) ist eine Methode der Erfolgsrechnung, die insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) sowie von Freiberuflern und Selbstständigen verwendet wird. Sie dient dazu, den Gewinn oder Verlust eines Unternehmens zu ermitteln. Im Gegensatz zur doppischen Buchführung, die eine aufwendige und detaillierte Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens erfordert, ist die EÜR eine einfachere Methode, die lediglich die Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens betrachtet.
Erfolgsrechnung & Bilanz
Die EÜR besteht aus einer Erfolgsrechnung und einer Bilanz. In der Erfolgsrechnung werden die Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens aufgelistet. Die Einnahmen setzen sich dabei aus den Erlösen aus Verkäufen, Lieferungen und Leistungen zusammen. Die Ausgaben umfassen die Kosten für Material, Löhne, Mieten und andere betriebliche Aufwendungen. Der Gewinn des Unternehmens ergibt sich aus der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben. Wenn die Einnahmen höher sind als die Ausgaben, hat das Unternehmen einen Gewinn erzielt. Wenn die Ausgaben höher sind als die Einnahmen, hat das Unternehmen einen Verlust erlitten.
Aktiva & Passiva werden abgebildet
In der Bilanz werden die Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens dargestellt. Die Vermögenswerte setzen sich aus den Aktiva wie z.B. dem Anlagevermögen, dem Umlaufvermögen und dem Forderungsvermögen zusammen. Die Schulden setzen sich aus den Passiva wie z.B. den Verbindlichkeiten und dem Eigenkapital zusammen.
Vorteile und Nachteile der EÜR
Die EÜR hat den Vorteil, dass sie eine einfache und übersichtliche Darstellung des Erfolgs eines Unternehmens ermöglicht. Sie eignet sich daher insbesondere für KMUs und Freiberufler, die keine aufwendige Buchführung betreiben müssen.
Allerdings hat die EÜR auch einige Nachteile. So ermöglicht sie keine detaillierte Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens. Auch die Planung und Steuerung des Unternehmens ist mit der EÜR eingeschränkt, da sie keine ausreichenden Informationen über die Zusammensetzung des Umlaufvermögens und des Anlagevermögens liefert.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die EÜR keine Aussage darüber zulässt, ob das Unternehmen über ausreichende Liquidität verfügt, um seine Verbindlichkeiten zu begleichen. Dies kann insbesondere für kleinere Unternehmen, die auf externe Finanzierung angewiesen sind, problematisch sein.
Nicht für Jahresabschlüsse und Steuererklärungen geeignet
Auch für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen eignet sich die EÜR nur bedingt, da sie nicht den Anforderungen der Handelsgesetzbücher entspricht. Unternehmen, die die EÜR verwenden, müssen daher in der Regel zusätzlich eine doppische Buchführung durchführen, um die erforderlichen Informationen zur Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen zu erhalten.
Trotz ihrer Einschränkungen ist die EÜR jedoch eine gängige Methode der Erfolgsrechnung, die insbesondere von KMUs und Freiberuflern verwendet wird. Unternehmen, die die EÜR verwenden, sollten jedoch ihre Limitationen beachten und gegebenenfalls zusätzliche Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ihres Unternehmens erfassen.
In Zusammenfassung kann man sagen, dass die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) eine einfache und übersichtliche Methode zur Ermittlung des Gewinns oder Verlusts eines Unternehmens ist. Sie eignet sich insbesondere für kleinere Unternehmen und Freiberufler, die keine aufwendige Buchführung betreiben müssen. Allerdings hat die EÜR auch einige Nachteile, wie die mangelhafte Möglichkeit der Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens und die Unzulänglichkeit bei der Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen.