Unternehmensbewertung in Österreich – Wert einer Firma ermitteln

Die Unternehmensbewertung ist ein wichtiger Prozess, um den Wert einer Firma zu ermitteln. Dieser Wert kann verwendet werden, um eine faire Offerte für eine Übernahme zu berechnen, um die Finanzierbarkeit von Projekten zu beurteilen oder um die Attraktivität eines potenziellen Investments zu bewerten.

Wir werden hier einige der wichtigsten Methoden vorstellen, die in Österreich verwendet werden, um den Wert einer Firma zu ermitteln.

Vergleichsmethode

Die Vergleichsmethode ist eine der gängigsten Methoden zur Unternehmensbewertung. Diese Methode nutzt den Vergleich mit anderen Unternehmen, die ähnliche Geschäftstätigkeiten ausüben, um den Wert eines Unternehmens zu ermitteln. Hierbei werden Finanzkennzahlen, wie z.B. Umsatz, Gewinn oder Buchwert, von vergleichbaren Unternehmen miteinander verglichen, um eine Schätzung des Wertes des zu bewertenden Unternehmens zu erreichen.

Vorteile der Vergleichsmethode

  • Einfachheit: Die Vergleichsmethode ist eine einfache Methode, um den Wert eines Unternehmens zu ermitteln, da keine aufwändigen Berechnungen notwendig sind.
  • Verfügbarkeit von Daten: Für die Vergleichsmethode stehen ausreichend Daten von vergleichbaren Unternehmen zur Verfügung, die für eine Bewertung herangezogen werden können.
  • Akzeptanz: Die Vergleichsmethode wird von vielen Finanzexperten und Investoren als valide angesehen und ist somit eine akzeptierte Methode zur Unternehmensbewertung.

Nachteile der Vergleichsmethode

  • Unzureichende Vergleichbarkeit: In manchen Fällen kann es schwierig sein, vergleichbare Unternehmen zu finden, was die Aussagekraft der Vergleichsmethode beeinträchtigen kann.
  • Ungenauigkeit: Da die Vergleichsmethode auf Schätzungen basiert, kann es zu Abweichungen von der tatsächlichen Unternehmensbewertung kommen.
  • Verzerrungen: Es kann vorkommen, dass die verglichenen Unternehmen unterschiedliche Finanzkennzahlen aufweisen, was zu Verzerrungen in der Bewertung führen kann.

Ertragswertmethode

Die Ertragswertmethode ist eine wichtige Methode zur Bewertung von Unternehmen, insbesondere im Rahmen von Übernahmen und Fusionen. Die Methode basiert auf der Annahme, dass ein Unternehmen denselben Wert hat wie der Barwert seiner zukünftigen Cashflows. Dieser Wert kann durch eine Schätzung der zukünftigen Cashflows und deren Discounting auf den heutigen Wert berechnet werden.

Wie funktioniert die Ertragswertmethode?

Die Ertragswertmethode berechnet den Wert eines Unternehmens, indem sie die zukünftigen Cashflows des Unternehmens schätzt und dann den Barwert dieser Cashflows berechnet. Dieser Barwert ist die Summe aller zukünftigen Cashflows, die durch einen bestimmten Diskontierungsfaktor auf den heutigen Wert zurückgerechnet werden.

Zur Schätzung der zukünftigen Cashflows kann man verschiedene Methoden verwenden, wie beispielsweise eine prognostische Finanzanalyse oder eine sogenannte Vergleichsmethode. Die Vergleichsmethode vergleicht das zu bewertende Unternehmen mit vergleichbaren Unternehmen und schätzt die zukünftigen Cashflows aufgrund der Finanzdaten dieser vergleichbaren Unternehmen.

Was sind die Vorteile der Ertragswertmethode?

Die Ertragswertmethode hat einige Vorteile gegenüber anderen Methoden zur Unternehmensbewertung. Einer der größten Vorteile ist, dass die Methode sehr flexibel ist und leicht an die spezifischen Bedürfnisse des zu bewertenden Unternehmens angepasst werden kann. Außerdem berücksichtigt die Ertragswertmethode sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Wert eines Unternehmens, was andere Methoden oft nicht tun.

Was sind die Nachteile der Ertragswertmethode?

Wie jede Bewertungsmethode hat auch die Ertragswertmethode einige Nachteile. Einer der größten Nachteile ist, dass die Schätzung der zukünftigen Cashflows sehr unsicher sein kann. Wenn die Schätzungen nicht zutreffend sind, kann auch der berechnete Wert des Unternehmens falsch sein.

Eigenkapitalmethode

Die Eigenkapitalmethode ist eine Methode, mit der sich der Unternehmenswert mithilfe des Eigenkapitals berechnen lässt. Die Eigenkapitalmethode ist besonders geeignet für Unternehmen, die bereits eine positive Geschäftsentwicklung aufweisen und über eine solide Bilanz verfügen.

Wie funktioniert die Eigenkapitalmethode?

Die Eigenkapitalmethode berechnet den Unternehmenswert, indem man das aktuelle Eigenkapital durch die erwarteten zukünftigen Überschüsse teilt. Dabei werden sowohl das gegenwärtige Kapital als auch die erwarteten zukünftigen Überschüsse mit einem Abzinsungssatz bewertet.

Das Ergebnis dieser Berechnung ist der Unternehmenswert, der als Summe des aktuellen Eigenkapitals und der erwarteten zukünftigen Überschüsse gesehen werden kann.

Was sind die Vorteile der Eigenkapitalmethode?

  • Die Eigenkapitalmethode berücksichtigt sowohl das aktuelle Eigenkapital als auch die erwarteten zukünftigen Überschüsse und kann daher ein realistisches Bild des Unternehmenswerts vermitteln.
  • Die Methode ist einfach und leicht verständlich, auch für Personen ohne Fachwissen im Bereich der Unternehmensbewertung.
  • Die Eigenkapitalmethode ist besonders geeignet für Unternehmen mit einer stabilen Geschäftsentwicklung und einer soliden Bilanz.

Was sind die Nachteile der Eigenkapitalmethode?

  • Die Methode kann nur für Unternehmen angewendet werden, die bereits eine positive Geschäftsentwicklung aufweisen und über eine solide Bilanz verfügen.
  • Die Eigenkapitalmethode berücksichtigt nicht alle wichtigen Faktoren, die den Unternehmenswert beeinflussen können, wie z.B. das Marktumfeld oder die Konkurrenzsituation.
  • Es kann schwierig sein, die erwarteten zukünftigen Überschüsse zu schätzen und einen geeigneten Abzinsungssatz zu bestimmen.