Die Gründung eines Startups in Österreich ist ein aufregendes Unterfangen. Doch eine brillante Idee allein reicht nicht aus. Eine der grössten Hürden und gleichzeitig einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren ist die solide Finanzierung. Das Herzstück davon ist die präzise Berechnung Ihres Kapitalbedarfs. Eine lückenhafte oder zu optimistische Planung kann Ihr Projekt scheitern lassen, bevor es überhaupt richtig begonnen hat. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Kapitalbedarf wissenschaftlich fundiert und praxisnah für den österreichischen Markt ermitteln.
- Vollständigkeit ist entscheidend: Berücksichtigen Sie alle Kosten – von der Gründung über Investitionen bis hin zu den laufenden Betriebskosten der ersten Monate.
- Planen Sie Ihren Lebensunterhalt ein: Der häufigste Fehler ist, das eigene Gehalt (den Unternehmerlohn) zu vergessen. Planen Sie Ihre privaten Ausgaben fest mit ein.
- Liquidität sichert das Überleben: Ihr Ziel ist es, jederzeit zahlungsfähig zu sein. Ein Liquiditätspuffer für unvorhergesehene Ausgaben ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
- Realismus vor Optimismus: Seien Sie bei der Umsatzschätzung konservativ. Es ist besser, positiv überrascht zu werden, als von der Realität eingeholt zu werden.
- Nutzen Sie österreichische Spezifika: Beachten Sie lokale Gegebenheiten wie Gründungskosten für eine GmbH, Lohnnebenkosten und spezifische Förderungen.
Die Grundlagen: Was ist der Kapitalbedarf und warum ist er entscheidend?
Der Kapitalbedarf ist die Summe an Geld, die Sie benötigen, um Ihr Startup von der Gründungsphase bis zu dem Zeitpunkt zu finanzieren, an dem es sich durch eigene Einnahmen selbst trägt. Dieser Zeitpunkt wird auch als Break-Even-Point bezeichnet. Eine genaue Berechnung ist aus mehreren Gründen überlebenswichtig. Erstens zeigt sie Ihnen selbst, ob Ihre Geschäftsidee finanziell tragfähig ist. Sie zwingt Sie, jeden Aspekt Ihres Unternehmens kritisch zu durchleuchten.
Zweitens ist ein detaillierter Kapitalbedarfsplan die Grundlage für jeden Businessplan und somit unerlässlich, wenn Sie externe Geldgeber wie Investoren, Banken oder Förderstellen in Österreich (z.B. die Austria Wirtschaftsservice GmbH, kurz AWS) überzeugen wollen. Niemand investiert in eine vage Idee; Investoren wollen einen klaren, nachvollziehbaren Plan sehen, der zeigt, wofür jeder Euro verwendet wird und wie er zum Erfolg beiträgt. Eine unzureichende Planung führt schnell zur Illiquidität – also zur Zahlungsunfähigkeit. Selbst wenn Ihr Unternehmen auf dem Papier profitabel ist, können Sie scheitern, wenn Sie Ihre Rechnungen nicht pünktlich bezahlen können. Zu viel Kapital aufzunehmen ist ebenfalls problematisch, da es zu einer unnötig hohen Verwässerung Ihrer Anteile führt und Sie möglicherweise zu leichtsinnigen Ausgaben verleitet.
Der Gründungsaufwand: Alle einmaligen Kosten im Überblick
Bevor Ihr Startup auch nur den ersten Euro Umsatz macht, fallen bereits Kosten an. Diese einmaligen Ausgaben bilden das Fundament Ihrer Finanzplanung. Es ist entscheidend, hier nichts zu übersehen, da diese Kosten sofort fällig werden. Man unterscheidet hier im Wesentlichen zwischen administrativen Kosten und den ersten grossen Investitionen.
Administrative und rechtliche Kosten
Diese Kosten sind für die offizielle Gründung Ihres Unternehmens in Österreich notwendig. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für die Errichtung eines Gesellschaftsvertrages bei einer GmbH durch einen Notar oder Anwalt. Rechnen Sie hier mit mehreren hundert bis tausend Euro. Hinzu kommen die Gebühren für die Eintragung ins Firmenbuch beim zuständigen Landesgericht. Auch die Anmeldung eines Gewerbes bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat ist mit Gebühren verbunden. Planen Sie zudem Ausgaben für eventuelle Marken- oder Patentrecherchen und -anmeldungen ein, um Ihre Idee von Anfang an zu schützen.
Investitionskosten in das Anlagevermögen
Hier geht es um alles, was Ihr Unternehmen langfristig nutzt. Das ist die Grundausstattung, um überhaupt arbeitsfähig zu sein. Dazu zählen Computer, Laptops, Bildschirme und Drucker für das Büro. Je nach Geschäftsmodell können auch teure Maschinen, Fahrzeuge oder eine komplette Geschäftsausstattung für ein Ladenlokal anfallen. Vergessen Sie nicht die Softwarelizenzen – vom Betriebssystem über spezielle Branchensoftware bis hin zu Buchhaltungsprogrammen. Erstellen Sie eine detaillierte Liste aller benötigten Gegenstände und recherchieren Sie die aktuellen Preise, um eine realistische Summe zu erhalten.
Erste Waren- oder Materialeinkäufe
Wenn Sie ein Handels- oder Produktionsunternehmen gründen, benötigen Sie einen initialen Waren- oder Materialbestand. Ohne Produkte im Lager können Sie nichts verkaufen. Kalkulieren Sie genau, wie viel Bestand Sie für die ersten Wochen oder Monate benötigen, um lieferfähig zu sein, aber binden Sie nicht zu viel Kapital im Lager.
Die laufenden Kosten: So planen Sie die ersten 12-24 Monate
Nach der Gründung beginnt die heisse Phase. Nun fallen regelmässig Kosten an, die Sie decken müssen, auch wenn die Umsätze noch gering sind. Eine sorgfältige Planung der laufenden Kosten, auch Betriebskosten genannt, ist der Schlüssel zur Sicherung Ihrer Liquidität. Planen Sie idealerweise für einen Zeitraum von mindestens 12, besser noch 24 Monaten.
Fixkosten, die jeden Monat anfallen
Fixkosten sind Ausgaben, die unabhängig von Ihrem Umsatz oder Ihrer Produktionsmenge in gleicher Höhe anfallen. Der grösste Posten ist hier oft die Miete für Büroräume, eine Werkstatt oder ein Lager. Kalkulieren Sie auch die Betriebskosten wie Strom, Heizung und Internet mit ein. Ein weiterer wesentlicher Punkt sind die Gehälter für Ihre Mitarbeiter. Achtung: In Österreich müssen Sie die hohen Lohnnebenkosten (Dienstgeberanteile zur Sozialversicherung, Kommunalsteuer etc.) berücksichtigen, die rund 30% des Bruttogehalts ausmachen können. Weitere Fixkosten sind Versicherungen (Betriebshaftpflicht, Inhaltsversicherung), Leasingraten für Fahrzeuge oder Maschinen, Telefonverträge und laufende Software-Abos.
Variable Kosten, die mit dem Umsatz schwanken
Diese Kosten steigen, wenn Ihr Geschäft wächst. Dazu gehören der Wareneinsatz oder die Materialkosten für die Produktion. Je mehr Sie verkaufen, desto mehr müssen Sie einkaufen. Auch die Ausgaben für Marketing und Vertrieb sind oft variabel. Planen Sie ein festes monatliches Budget für Google Ads, Social-Media-Kampagnen oder andere Werbemassnahmen. Versand- und Verpackungskosten gehören ebenfalls in diese Kategorie und steigen direkt mit der Anzahl der Verkäufe.
Ihr eigenes Gehalt (Unternehmerlohn)
Ein kritischer Punkt, der oft vergessen wird: Sie müssen von etwas leben! Kalkulieren Sie ein festes monatliches Gehalt für sich selbst ein, das Ihre privaten Lebenshaltungskosten (Miete, Lebensmittel, Versicherungen) deckt. Dies ist keine optionale Ausgabe. Wenn Sie Ihren Lebensunterhalt nicht einplanen, subventionieren Sie Ihr Unternehmen privat, was die Finanzplanung verzerrt und Sie persönlich unter enormen Druck setzt. Für Einzelunternehmer sind dies die Beiträge an die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) und die Einkommensteuer.
Der Liquiditätsplan: Ihr finanzieller Airbag für die Startphase
Rentabilität und Liquidität sind zwei verschiedene Dinge. Ihr Unternehmen kann auf dem Papier Gewinne schreiben, aber trotzdem insolvent gehen, wenn das Geld auf dem Konto ausgeht. Ein Liquiditätsplan, auch Cashflow-Planung genannt, ist daher Ihr wichtigstes Steuerungsinstrument. Er stellt monatlich alle erwarteten Einzahlungen den tatsächlichen Auszahlungen gegenüber.
Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass der Kontostand niemals ins Minus rutscht. Listen Sie für jeden Monat der ersten ein bis zwei Jahre alle erwarteten Einnahmen (Umsätze, Förderungen, Kreditauszahlungen) und alle geplanten Ausgaben (Miete, Gehälter, Wareneinkauf, Steuern) auf. Die Differenz zeigt Ihnen, ob Sie einen Überschuss erwirtschaften oder einen Fehlbetrag ausgleichen müssen. Der kumulierte Fehlbetrag über die Monate zeigt Ihnen Ihren maximalen Kapitalbedarf. Planen Sie zudem einen finanziellen Puffer ein. Eine gute Faustregel ist eine Sicherheitsreserve in Höhe von drei bis sechs Monatsausgaben. Dieser Puffer schützt Sie vor unvorhergesehenen Ereignissen wie einem verspäteten Zahlungseingang eines Grosskunden, einer unerwarteten Reparatur oder saisonalen Schwankungen.
Die Umsatzplanung: Realistisch statt optimistisch
Die Umsatzplanung ist die grosse Unbekannte in Ihrer Rechnung, aber entscheidend dafür, wie lange Ihr Kapital reichen muss. Gründer neigen dazu, die Umsatzentwicklung zu optimistisch einzuschätzen. Ein unrealistischer Plan führt jedoch unweigerlich zu einer Finanzierungslücke. Gehen Sie daher konservativ und methodisch vor.
Top-Down- vs. Bottom-Up-Ansatz
Es gibt zwei grundlegende Methoden zur Umsatzschätzung. Beim Top-Down-Ansatz gehen Sie vom gesamten Marktpotenzial aus und schätzen, welchen prozentualen Anteil Sie davon erreichen können (z.B. „Der Markt in Österreich ist 100 Mio. € gross, wir wollen im ersten Jahr 0,1% davon erreichen.“). Dieser Ansatz ist oft ungenau und bei Investoren unbeliebt. Viel glaubwürdiger ist der Bottom-Up-Ansatz. Hier planen Sie von unten nach oben: Wie viele Kunden können Sie pro Woche oder Monat realistischerweise durch Ihre Vertriebs- und Marketingaktivitäten gewinnen? Wie hoch ist der durchschnittliche Umsatz pro Kunde? Multiplizieren Sie diese Zahlen, um zu einer realistischen Umsatzprognose zu gelangen. Beispiel: „Mit unserem Marketingbudget können wir 1.000 Besucher auf die Webseite locken. Bei einer Conversion Rate von 2% sind das 20 Kunden. Jeder Kunde kauft im Schnitt für 50 €. Das ergibt einen Monatsumsatz von 1.000 €.“
Wichtige Kennzahlen (KPIs)
Untermauern Sie Ihre Planung mit konkreten Kennzahlen (Key Performance Indicators). Dazu gehören die bereits erwähnte Conversion Rate (wie viele Interessenten werden zu Kunden?), die Customer Acquisition Cost (CAC) (wie viel kostet es Sie, einen neuen Kunden zu gewinnen?) und der Customer Lifetime Value (CLV) (wie viel Umsatz bringt ein Kunde über die gesamte Geschäftsbeziehung?). Diese Zahlen helfen Ihnen, Ihre Annahmen zu überprüfen und Ihren Plan im Laufe der Zeit anzupassen.
Methoden zur Kapitalbedarfsrechnung: Ein praktischer Vergleich
Um den finalen Kapitalbedarf zu ermitteln, gibt es verschiedene Methoden, die sich in ihrer Komplexität und Genauigkeit unterscheiden. Für Startups haben sich vor allem zwei Ansätze etabliert. Die einfachere Methode addiert die Gründungskosten und die Betriebsmittel für einen bestimmten Zeitraum. Die professionellere Methode basiert auf der detaillierten Cashflow-Planung.
Die Gründungs- und Betriebsmittelmethode
Diese Methode ist schnell und unkompliziert. Sie addieren einfach alle einmaligen Gründungskosten (siehe Kapitel 2) und die Summe der laufenden Kosten (siehe Kapitel 3) für einen festgelegten Zeitraum, zum Beispiel für die ersten sechs Monate. Das Ergebnis ist ein grober Schätzwert für Ihren Kapitalbedarf. Vorteil: Einfachheit. Nachteil: Sie ignoriert die Einnahmenseite vollständig und kann daher zu ungenau sein, insbesondere wenn Sie bereits früh Umsätze erwarten.
Die kumulative Methode (Cashflow-basierte Methode)
Dies ist der Goldstandard und die Methode, die Investoren erwarten. Sie basiert auf dem oben beschriebenen Liquiditätsplan. Sie stellen monatlich alle Ein- und Auszahlungen gegenüber. Der monatliche Saldo wird auf den Vormonat aufgerechnet. Der tiefste Punkt des kumulierten Saldos über den gesamten Planungszeitraum (z.B. 24 Monate) stellt Ihren tatsächlichen, maximalen Kapitalbedarf dar. Diese Methode ist wesentlich genauer, da sie das Zusammenspiel von Ausgaben und (verspäteten) Einnahmen berücksichtigt. Sie zeigt exakt, zu welchem Zeitpunkt Sie das meiste Geld benötigen.
Kriterium | Gründungs- und Betriebsmittelmethode | Kumulative Methode (Cashflow-basiert) |
---|---|---|
Genauigkeit | Niedrig bis mittel (grobe Schätzung) | Hoch (detaillierte Planung) |
Aufwand | Gering | Hoch, erfordert detaillierte Planung |
Berücksichtigung von Einnahmen | Nein | Ja, inkl. Zahlungszeitpunkten |
Ideal für | Eine erste, schnelle Orientierung | Den Businessplan, Gespräche mit Investoren und Banken |
Ergebnis | Summe der Kosten für einen Zeitraum | Maximaler negativer Cashflow (Kapitalbedarf) |
Beispielrechnung: Kapitalbedarf für ein fiktives Startup in Wien
Machen wir die Theorie praktisch. Nehmen wir an, Sie gründen ein E-Commerce-Startup in Wien, das handgemachte Accessoires verkauft. Sie gründen eine GmbH mit Gründungsprivilegierung.
Annahmen und Eckdaten
- Rechtsform: GmbH (gründungsprivilegiert)
- Standort: Kleines Büro/Lager in Wien
- Team: Ein Gründer (Sie), eine Teilzeitkraft nach 3 Monaten
- Planungszeitraum für den Bedarf: 6 Monate bis zum Break-Even
Berechnung der Gründungskosten (einmalig)
- Notarkosten und Firmenbucheintrag (GmbH-Privilegierung): ca. 1.000 €
- Gewerbeanmeldung: ca. 50 €
- Anschaffung Laptop & Drucker: 1.500 €
- Erstellung einer professionellen Webseite/Shopsystem: 3.000 €
- Erster Wareneinkauf (Material): 4.000 €
- Summe Gründungskosten: 9.550 €
Berechnung der laufenden Kosten für 6 Monate
- Miete Büro/Lager (6 x 600 €): 3.600 €
- Ihr Unternehmerlohn (6 x 2.000 €): 12.000 €
- SVS-Beiträge (geschätzt für 6 Monate): 1.800 €
- Marketingbudget (6 x 500 €): 3.000 €
- Software, Telefon, Internet (6 x 150 €): 900 €
- Verpackung & Versand (geschätzt): 1.200 €
- Gehalt Teilzeitkraft (ab Monat 4, inkl. LNK): 4.500 €
- Summe laufende Kosten für 6 Monate: 27.000 €
Ermittlung des Gesamtbedarfs
Addieren wir die Posten: 9.550 € (Gründung) + 27.000 € (laufende Kosten) = 36.550 €. Dies ist der Betrag, den Sie benötigen, um die ersten sechs Monate zu überstehen, ohne Einnahmen zu berücksichtigen. Darauf sollten Sie nun einen Puffer schlagen. Ein Puffer von 20% wäre hier eine gute Wahl. Das ergibt: 36.550 € * 1,20 = 43.860 €. Ihr gerundeter Kapitalbedarf liegt also bei ca. 44.000 €. Dies ist die Summe, die Sie für die Finanzierung anstreben sollten.
Typische Fehler vermeiden und den Puffer richtig einplanen
Eine sorgfältige Planung schützt Sie vor vielen, aber nicht allen Überraschungen. Es gibt klassische Fehler, die Gründer immer wieder machen und die Sie unbedingt vermeiden sollten. Der häufigste Fehler wurde bereits erwähnt: den eigenen Unternehmerlohn vergessen. Planen Sie Ihr privates Budget als feste Geschäftsausgabe ein. Ein weiterer Fallstrick ist die Unterschätzung der österreichischen Steuern und Abgaben. Denken Sie an die Umsatzsteuer-Voranmeldung (USt), die Sie ans Finanzamt abführen müssen, auch wenn Ihr Kunde noch nicht bezahlt hat. Bei einer GmbH kommt später die Körperschaftsteuer (KÖSt) hinzu.
Vermeiden Sie zudem einen übermässigen Optimismus bei der Umsatzprognose. Es dauert fast immer länger als gedacht, bis das Geschäft anläuft. Ein weiterer grosser Fehler ist die Unterschätzung der Lohnnebenkosten bei Mitarbeitern. Planen Sie auf das Bruttogehalt immer rund 30-32% an zusätzlichen Kosten für den Dienstgeber ein. Der wichtigste Punkt zum Schluss ist der finanzielle Puffer. Planen Sie mindestens 15-20% Ihres errechneten Bedarfs als Sicherheitsreserve ein. Dieser Puffer gibt Ihnen nicht nur finanzielle Sicherheit bei unerwarteten Ausgaben, sondern auch den mentalen Freiraum, sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, anstatt ständig am Rande der Zahlungsunfähigkeit zu agieren.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Eigenkapital brauche ich für eine GmbH in Österreich?
Für eine Standard-GmbH beträgt das gesetzliche Mindeststammkapital 35.000 €. Dank der Gründungsprivilegierung können Sie eine GmbH jedoch mit einem Stammkapital von nur 10.000 € gründen. Davon müssen bei der Gründung mindestens 5.000 € in bar eingezahlt werden. Diese Regelung gilt für die ersten zehn Jahre des Unternehmens.
Welche Förderungen gibt es in Österreich für die Gründung?
Österreich bietet ein breites Spektrum an Förderungen. Die wichtigsten Anlaufstellen sind die Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS) mit Programmen wie dem Pre-Seed und Seedfinancing für innovative Startups, und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für technologie- und forschungsintensive Projekte. Zusätzlich gibt es Förderungen der Bundesländer, wie z.B. durch die Wirtschaftsagentur Wien.
Soll ich meinen Kapitalbedarf eher hoch oder niedrig ansetzen?
Setzen Sie Ihren Kapitalbedarf realistisch an. Zu niedrig ist fatal, da Ihnen mitten im Aufbau das Geld ausgeht. Zu hoch kann potenzielle Investoren abschrecken oder dazu führen, dass Sie zu viele Unternehmensanteile abgeben (hohe Verwässerung). Die beste Strategie ist eine ehrliche, detaillierte Bottom-Up-Planung plus ein solider Sicherheitspuffer von 15-20%.
Wie oft sollte ich meinen Kapitalbedarfsplan aktualisieren?
Ihr Finanzplan ist ein lebendiges Dokument, kein starres Konstrukt. In der Anfangsphase Ihres Startups sollten Sie Ihre Planung monatlich mit den tatsächlichen Zahlen abgleichen (Soll-Ist-Vergleich). So erkennen Sie Abweichungen frühzeitig und können gegensteuern. Nach dem ersten Jahr reicht oft eine quartalsweise Überprüfung.
Was ist der Unterschied zwischen Kapitalbedarf und Finanzierungsbedarf?
Der Kapitalbedarf ist die Gesamtsumme an Geld, die Ihr Unternehmen benötigt. Der Finanzierungsbedarf ist der Teil des Kapitalbedarfs, den Sie nicht durch eigene Mittel (Eigenkapital) decken können und den Sie daher von externen Quellen (Investoren, Banken, Förderungen) benötigen. Die Formel lautet: Finanzierungsbedarf = Kapitalbedarf – vorhandenes Eigenkapital.
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Weiterführende Quellen:
- Online Services zur Gründung – Finden Sie weitere Entscheidungshilfen für Ihr Unternehmen. Portale und Plattformen. StartupNOW. Die WKO Startup-Initiative. Gemeinsam mit der Community zu …… (wko.at)
- Der Betriebsmittelkredit von Raiffeisen – Berechnen Sie mit unserem Betriebsmittelkreditrechner Ihren Kapitalbedarf für Ihr Unternehmen. … Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG Friedrich …… (blog.raiffeisenbank.at)
- Finanzplanungs-Software „Plan4You“ – … Austria Wirtschaftsservice GmbH haben Sie Ihre Finanzen … die Möglichkeit, Gesamtumsatz, Abschreibungen, Personalaufwand und vieles mehr zu berechnen…. (wko.at)
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