- Liquidität schonen: Leasing erfordert keine hohe Anfangsinvestition und schont so Ihr Eigenkapital und Ihre Kreditlinien bei der Hausbank.
- Eigentum vs. Nutzung: Beim Kauf erwerben Sie Eigentum und haben volle Kontrolle. Beim Leasing bezahlen Sie für die Nutzung des Gutes über einen definierten Zeitraum.
- Planbare Kosten: Feste monatliche Leasingraten ermöglichen eine genaue Budgetierung. Beim Kauf fallen neben der Abschreibung oft unvorhersehbare Wartungskosten an.
- Steuerliche Behandlung: Leasingraten sind in der Regel sofort als Betriebsausgaben absetzbar. Beim Kauf wird der Wert über die Nutzungsdauer abgeschrieben (AfA), wobei in Österreich der Investitionsfreibetrag (IFB) einen starken Anreiz für den Kauf darstellt.
- Technologischer Fortschritt: Leasing ist ideal für Güter, die schnell veralten (z. B. IT-Hardware), da ein einfacher Austausch am Vertragsende möglich ist.
- Gesamtkosten entscheidend: Ein reiner Vergleich von Kaufpreis und Monatsrate ist zu kurz gegriffen. Alle Kosten über die gesamte Nutzungsdauer, inklusive steuerlicher Effekte und Restwert, müssen in die Kalkulation einfließen.
Leasing oder Kauf? Die strategische Grundsatzentscheidung für Ihr Unternehmen in Österreich
Die Anschaffung neuer Investitionsgüter – sei es eine Maschine, ein Firmenfahrzeug oder die neueste IT-Ausstattung – stellt jedes Unternehmen in Österreich vor eine weitreichende Entscheidung: Kaufen oder leasen? Diese Frage ist weit mehr als eine rein finanzielle Abwägung. Sie ist eine strategische Weichenstellung, die Ihre Bilanz, Ihre Liquidität und Ihre unternehmerische Flexibilität auf Jahre hinaus beeinflusst. Während der Kauf traditionell als der solide Weg zum Aufbau von Betriebsvermögen gilt, hat sich Leasing als dynamische und kapitalschonende Alternative etabliert.
Die richtige Wahl hängt von unzähligen Faktoren ab: von der Art des Investitionsgutes, Ihrer Branche, Ihrer aktuellen Finanzlage und Ihren Zukunftsplänen. Ein Start-up mit begrenztem Kapital wird die Entscheidung anders bewerten als ein etablierter Industriebetrieb mit hohen liquiden Mitteln. In Österreich kommen spezifische steuerrechtliche Rahmenbedingungen hinzu, wie etwa der Investitionsfreibetrag (IFB), der den Kauf attraktiv machen kann, oder die genauen Bilanzierungsvorschriften laut Unternehmensgesetzbuch (UGB). Dieser Artikel führt Sie durch die Vor- und Nachteile beider Modelle und gibt Ihnen eine fundierte Grundlage, um die optimale Entscheidung für Ihr Unternehmen zu treffen.
Was bedeutet Leasing von Investitionsgütern genau?
Leasing wird oft fälschlicherweise als eine Art Mietkauf verstanden, doch die Mechanismen sind deutlich anders. Es handelt sich um eine moderne Finanzierungsform, die auf dem Prinzip „Nutzen statt Besitzen“ basiert. Anstatt ein Gut direkt zu erwerben, überlassen Sie den Kauf einer Leasinggesellschaft und bezahlen diese für das Recht, das Gut über einen vereinbarten Zeitraum zu nutzen. Dieser Prozess involviert typischerweise drei Parteien und lässt sich in verschiedene Vertragsmodelle unterteilen.
Die Funktionsweise des Leasings einfach erklärt
Der Ablauf ist in der Regel standardisiert: Sie als Leasingnehmer suchen sich das gewünschte Investitionsgut (z. B. ein Fahrzeug, eine Maschine) beim Hersteller oder Händler aus und verhandeln die Konditionen. Anstatt es selbst zu kaufen, tritt nun die Leasinggesellschaft (Leasinggeber) als Käufer auf. Sie erwirbt das Gut und schließt mit Ihnen einen Leasingvertrag ab. Darin werden die monatliche Rate, die Laufzeit und weitere Bedingungen, wie etwa Kilometerbegrenzungen bei Fahrzeugen, festgelegt. Während der gesamten Laufzeit bleiben Sie Nutzer des Gutes, während die Leasinggesellschaft der juristische Eigentümer ist. Am Ende der Vertragslaufzeit geben Sie das Gut entweder zurück, verlängern den Vertrag oder erwerben es zum vorab definierten Restwert.
Verschiedene Leasing-Arten im Überblick
In Österreich unterscheidet man hauptsächlich zwischen zwei Leasing-Formen, die sich steuerlich und bilanziell stark unterscheiden:
- Operating Leasing: Dies ist im Grunde eine kurz- bis mittelfristige Miete. Die Verträge sind flexibel und oft kurzfristig kündbar. Der Leasinggeber trägt das volle Investitionsrisiko, inklusive der Verantwortung für Wartung und Versicherung. Das Gut wird nicht in Ihrer Bilanz aktiviert. Diese Form eignet sich für Güter, die nur für einen begrenzten Zeitraum benötigt werden.
- Finance Leasing (Finanzierungsleasing): Dies ist die häufigste Form bei Investitionsgütern. Hierbei handelt es sich um langfristige Verträge mit einer festen Grundmietzeit. Das wirtschaftliche Eigentum geht in der Regel auf Sie als Leasingnehmer über. Das bedeutet, Sie müssen das Gut in Ihrer Bilanz aktivieren und abschreiben, obwohl Sie nicht der juristische Eigentümer sind. Das Risiko (z. B. bei Wertverlust) liegt ebenfalls bei Ihnen. Am Ende gibt es oft eine Kaufoption.
Die handfesten Vorteile des Leasings: Mehr als nur Liquidität
Leasing hat sich in der österreichischen Unternehmenslandschaft fest etabliert, und das aus guten Gründen. Die Vorteile gehen weit über den oft zitierten Liquiditätserhalt hinaus und bieten strategische Chancen für Planungssicherheit und technologische Wettbewerbsfähigkeit. Wer die Stärken des Leasings clever nutzt, kann sein Unternehmen agiler und schlagkräftiger aufstellen, ohne die Kapitaldecke anzugreifen.
Schonung von Kapital und Kreditlinien
Der offensichtlichste Vorteil ist die Schonung des Eigenkapitals. Anstatt eine hohe Summe auf einmal für den Kauf eines Gutes aufzuwenden, verteilen Sie die Kosten auf überschaubare monatliche Raten. Das so freigesetzte Kapital kann direkt in Ihr Kerngeschäft fließen – sei es für Marketing, Produktentwicklung oder die Einstellung neuer Mitarbeiter. Genauso wichtig ist die Schonung Ihrer Kreditlinien bei der Hausbank. Da Leasing eine außerbilanzielle Finanzierung darstellt (insbesondere beim Operating Leasing), belastet es nicht Ihre Verschuldungskennzahlen. Sie behalten Ihren vollen Kreditrahmen für unvorhergesehene Ausgaben oder strategische Wachstumsinvestitionen.
Planbarkeit und Kostensicherheit
Leasingraten sind über die gesamte Vertragslaufzeit fix. Diese Konstanz schafft eine hervorragende Kalkulationsgrundlage und macht Ihre Ausgaben planbar. Unliebsame Überraschungen, wie sie bei einem gekauften Gut durch unerwartete Reparaturen entstehen können, entfallen. Besonders attraktiv ist das sogenannte Full-Service-Leasing. Hier sind neben der reinen Nutzung auch alle Kosten für Wartung, Versicherung und Reparaturen in der monatlichen Rate inkludiert. Sie erhalten ein Rundum-sorglos-Paket, das Ihnen nicht nur finanzielle, sondern auch administrative Arbeit abnimmt und für maximale Kostentransparenz sorgt.
Technologisch am Puls der Zeit
In vielen Branchen ist technologischer Fortschritt ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Gekaufte Maschinen oder IT-Systeme veralten oft schnell und verlieren an Effizienz und Wert. Leasing bietet hier eine elegante Lösung. Durch die definierten Vertragslaufzeiten können Sie Ihre Ausstattung regelmäßig und planbar erneuern. Nach zwei oder drei Jahren geben Sie das alte Gerät einfach zurück und leasen das Nachfolgemodell mit der neuesten Technologie. Dieses Prinzip des „Pay-per-Use“ stellt sicher, dass Sie immer mit modernen und effizienten Produktionsmitteln arbeiten, ohne das hohe Risiko der technologischen Veralterung selbst tragen zu müssen.
Der klassische Kauf: Wann Eigentum die bessere Wahl ist
Trotz der vielen Vorteile des Leasings bleibt der Kauf von Investitionsgütern für viele österreichische Unternehmen die bevorzugte Option. Eigentum vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, Unabhängigkeit und Substanz. Wenn die langfristige Nutzung im Vordergrund steht und die finanziellen Mittel vorhanden sind, kann der Kauf sowohl wirtschaftlich als auch strategisch die überlegene Entscheidung sein. Es ist die traditionelle Form des Vermögensaufbaus im Unternehmen.
Langfristige Kostenkontrolle und Unabhängigkeit
Der entscheidende Vorteil des Kaufs ist die vollständige Kontrolle und Unabhängigkeit. Sobald das Gut bezahlt ist, gehört es Ihnen. Es gibt keine monatlichen Raten mehr, die Ihre Liquidität belasten, und keine vertraglichen Einschränkungen. Sie können das Gut nutzen, wie und wo Sie wollen, es nach Ihren Bedürfnissen umbauen oder modifizieren und es jederzeit wieder verkaufen. Über die gesamte Lebensdauer des Gutes betrachtet, sind die Gesamtkosten beim Kauf oft niedriger als die Summe aller Leasingraten und eventueller Abschlusszahlungen. Sie sind nicht an die Bedingungen einer Leasinggesellschaft gebunden und vermeiden mögliche Nachzahlungen wegen übermäßiger Abnutzung oder bei Vertragsende.
Abschreibung als steuerlicher Hebel
Gekaufte Investitionsgüter werden Teil Ihres Anlagevermögens. Das bedeutet, Sie können den Kaufpreis über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer steuerlich geltend machen. Diese „Absetzung für Abnutzung“ (AfA) mindert Ihren zu versteuernden Gewinn Jahr für Jahr. In Österreich kommt ein besonders starker Anreiz hinzu: der Investitionsfreibetrag (IFB). Für die Anschaffung von neuen, abnutzbaren Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens können Sie zusätzlich zur AfA einen bestimmten Prozentsatz der Anschaffungskosten als Betriebsausgabe absetzen. Dies reduziert Ihre Steuerlast im Jahr der Anschaffung erheblich und macht den Kauf gerade für profitable Unternehmen äußerst attraktiv. Zudem können Sie die volle Vorsteuer aus dem Kaufpreis sofort beim Finanzamt geltend machen.
Steuerliche Aspekte in Österreich: Ein entscheidender Faktor
Die Entscheidung zwischen Leasing und Kauf wird in Österreich maßgeblich von den steuerlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Sowohl das Einkommensteuergesetz (EStG) als auch das Umsatzsteuergesetz (UStG) definieren klar, wie die jeweiligen Ausgaben zu behandeln sind. Eine genaue Betrachtung dieser Regeln ist unerlässlich, da sie die tatsächliche Kostenbelastung für Ihr Unternehmen erheblich verändern können. Die steuerliche Optimierung ist kein Nebenschauplatz, sondern ein zentrales Element der Finanzierungsentscheidung.
So werden Leasingraten steuerlich behandelt
Der große steuerliche Charme des Leasings liegt in seiner Einfachheit. Die monatlichen Leasingraten gelten in der Regel als sofort abzugsfähige Betriebsausgaben. Sie werden in voller Höhe in Ihrer Gewinn- und Verlustrechnung verbucht und mindern direkt Ihren steuerpflichtigen Gewinn. Dies führt zu einer unmittelbaren und planbaren Steuerersparnis. Auch die in den Raten enthaltene Umsatzsteuer können Sie als Vorsteuer geltend machen. Wichtig ist jedoch die Unterscheidung: Beim echten Operating Leasing ist dies unkompliziert. Beim Finanzierungsleasing, bei dem das wirtschaftliche Eigentum auf Sie übergeht, müssen Sie das Gut aktivieren und abschreiben – ähnlich wie bei einem Kauf. Die Leasingraten werden dann in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgesplittet, was die Sache komplizierter macht.
Die steuerliche Behandlung beim Kauf
Beim Kauf eines Investitionsgutes aktivieren Sie dieses in Ihrem Anlagevermögen. Die Kosten werden nicht sofort, sondern über die offizielle Nutzungsdauer verteilt abgeschrieben. Diese Absetzung für Abnutzung (AfA) reduziert jährlich Ihren Gewinn. Der große Vorteil: Die auf der Rechnung ausgewiesene Umsatzsteuer können Sie sich als Vorsteuer sofort in voller Höhe vom Finanzamt zurückholen, was Ihre Liquidität im Anschaffungszeitpunkt spürbar verbessert.
Der entscheidende Anreiz für den Kauf in Österreich ist jedoch der Investitionsfreibetrag (IFB). Dieser ermöglicht es Ihnen, zusätzlich zur normalen AfA einen Prozentsatz (aktuell 10 % bzw. 15 % für ökologische Investitionen) der Anschaffungskosten als fiktive Betriebsausgabe von der Steuerbemessungsgrundlage abzuziehen. Diese „Steuergutschrift“ gibt es nur beim Kauf, nicht beim Leasing, und kann die Gesamtkostenrechnung entscheidend zugunsten des Kaufs verschieben.
Kostenvergleich im Detail: Eine Beispielrechnung
Theoretische Vor- und Nachteile sind wichtig, doch erst eine konkrete Zahlengegenüberstellung schafft Klarheit. Betrachten wir die Anschaffung einer neuen Produktionsmaschine mit Anschaffungskosten von 60.000 € (netto) und einer geplanten Nutzungsdauer von fünf Jahren. Wir vergleichen den direkten Kauf mit einem Finanzierungsleasing-Angebot über dieselbe Laufzeit. Für die Berechnung nehmen wir einen Unternehmenssteuersatz von 23 % (KöSt ab 2024) und einen kalkulatorischen Zinssatz von 5 % an.
Kostenpunkt / Faktor | Direkter Kauf | Finanzierungsleasing |
---|---|---|
Anschaffungskosten / Einmalzahlung | 60.000 € | 0 € (Keine Anzahlung) |
Laufende Zahlungen (über 5 Jahre) | – | Monatliche Rate: 1.150 € Gesamt: 69.000 € (60 x 1.150 €) |
Steuerliche Abschreibung (AfA) | Jährlich 12.000 € (bei 5 Jahren Nutzungsdauer) Steuerersparnis p.a.: 2.760 € |
Wird bilanziell aktiviert, AfA wie beim Kauf möglich. |
Zusätzlicher Steuervorteil (IFB) | 10 % von 60.000 € = 6.000 € Einmalige Steuerersparnis: 1.380 € |
Entfällt |
Steuerersparnis durch Raten | – | Raten sind Betriebsausgaben. Steuerersparnis gesamt: ca. 15.870 € (23 % von 69.000 €) |
Restwert / Eigentum am Ende | Eigentum, Maschine hat noch einen Restwert (z.B. 10.000 €) | Kein Eigentum, Rückgabe oder Kauf zum Restwert (z.B. 5.000 €) |
Gesamtkostenbelastung (vereinfacht) | ca. 35.820 € (Kaufpreis – Steuerersparnis AfA – IFB – Restwert) |
ca. 53.130 € (Summe Raten – Steuerersparnis Raten) |
Hinweis: Diese Berechnung ist eine Vereinfachung und dient der Veranschaulichung. Sie ersetzt keine detaillierte Kalkulation durch Ihren Steuerberater, die auch Zinsanteile und andere Faktoren berücksichtigt.
Die Tabelle zeigt: Obwohl Leasing die Liquidität am Anfang schont, ist der Kauf in diesem Beispiel über die gesamte Laufzeit betrachtet deutlich kostengünstiger. Hauptgründe dafür sind der steuerliche Sondereffekt des Investitionsfreibetrags (IFB) und der verbleibende Restwert des Gutes, das sich im Eigentum des Unternehmens befindet. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, nicht nur auf die Monatsrate, sondern auf die Gesamtkosten („Total Cost of Ownership“) zu blicken.
Risiken und Nachteile: Was Sie bei beiden Modellen beachten müssen
Die Entscheidung für Kauf oder Leasing sollte nicht nur auf Basis der Vorteile getroffen werden. Jedes Modell birgt spezifische Risiken und Nachteile, die je nach Unternehmenssituation schwer wiegen können. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit diesen Fallstricken ist entscheidend, um böse Überraschungen zu vermeiden und eine nachhaltig gute Entscheidung zu treffen.
Die Fallstricke des Leasings
Der größte Nachteil des Leasings sind oft die höheren Gesamtkosten. Die Leasinggesellschaft kalkuliert in ihre Raten nicht nur die Wertminderung des Gutes, sondern auch ihre Verwaltungskosten und eine Gewinnmarge ein. Über die gesamte Laufzeit zahlen Sie daher in Summe meist mehr als den ursprünglichen Kaufpreis. Zudem sind Leasingverträge oft starr und unflexibel. Eine vorzeitige Kündigung ist, wenn überhaupt, nur gegen hohe Abschlagszahlungen möglich. Sie sind für die gesamte Laufzeit gebunden, auch wenn sich Ihr Bedarf ändert. Ein weiteres Risiko liegt in der Haftung: Obwohl Ihnen das Gut nicht gehört, haften Sie als Leasingnehmer in der Regel für Schäden, Diebstahl oder übermäßige Abnutzung. Insbesondere bei der Fahrzeugrückgabe kann es zu unerwarteten Nachforderungen kommen, wenn der Zustand nicht den vertraglichen Vereinbarungen entspricht.
Die Nachteile des Kaufs
Der Kauf bindet sofort eine große Menge Kapital. Diese hohe Kapitalbindung ist der gravierendste Nachteil. Das Geld, das in einer Maschine oder einem Fuhrpark steckt, fehlt an anderer Stelle für Wachstum oder zur Überbrückung von Engpässen. Hinzu kommt das volle unternehmerische Risiko. Sie tragen die alleinige Verantwortung für die Instandhaltung, teure Reparaturen und den Wertverlust. Besonders in technologiegetriebenen Branchen ist das Risiko der technologischen Veralterung hoch. Eine heute hochmoderne Anlage kann in wenigen Jahren überholt sein, was ihre Effizienz und ihren Wiederverkaufswert drastisch senkt. Schließlich liegt auch der Aufwand für den späteren Verkauf des Gutes allein bei Ihnen – von der Suche nach einem Käufer bis zur Preisverhandlung.
Die richtige Wahl für Ihre Branche und Ihr Gut
Es gibt keine universelle Antwort auf die Frage nach Kauf oder Leasing. Die optimale Lösung ist immer eine individuelle, die von der Art des Gutes, den Branchengegebenheiten und der strategischen Ausrichtung Ihres Unternehmens abhängt. Bestimmte Muster und Empfehlungen haben sich jedoch in der Praxis bewährt und können Ihnen als wertvolle Orientierungshilfe dienen.
Wann Leasing besonders sinnvoll ist
Leasing spielt seine Stärken vor allem dort aus, wo Flexibilität und technologischer Fortschritt im Vordergrund stehen. In Branchen mit schnellen Innovationszyklen, wie der IT und der Medizintechnik, ist es oft die klügere Wahl. Wer will schon auf einem Berg veralteter Server oder Diagnosegeräte sitzen? Leasing ermöglicht hier einen planbaren Austauschzyklus. Ebenso ist es ideal für Güter mit hohem Wertverlust und starker Abnutzung, wie Firmenfahrzeuge oder Baumaschinen. Hier schützt das Leasingmodell vor dem unkalkulierbaren Restwertrisiko. Nicht zuletzt ist Leasing die Finanzierungsform der Wahl für Start-ups und junge Unternehmen. Mit begrenztem Eigenkapital können sie so in eine professionelle Ausstattung investieren, ohne ihre Liquidität zu gefährden und sich von Beginn an hoch zu verschulden.
Wann der Kauf die bessere Option darstellt
Der Kauf ist immer dann die richtige Entscheidung, wenn Langlebigkeit, Stabilität und Wertbeständigkeit zählen. Dies gilt insbesondere für Immobilien oder Grundstücke, aber auch für hochwertige Spezialmaschinen, die über Jahrzehnte den Kern der Produktion bilden. Wenn ein Investitionsgut individuell angepasst oder umgebaut werden muss, ist der Kauf unumgänglich, da Leasingverträge solche Eingriffe meist verbieten. Unternehmen mit starker Liquidität und einer konservativen Finanzstrategie, die auf den Aufbau von Anlagevermögen und stillen Reserven setzen, werden ebenfalls den Kauf bevorzugen. Insbesondere wenn steuerliche Vorteile wie der österreichische Investitionsfreibetrag (IFB) genutzt werden können, verschiebt sich die Waage oft deutlich zugunsten des Eigentumserwerbs.
Wichtige Fragen und Antworten
Was passiert am Ende eines Leasingvertrags?
Am Ende der Vertragslaufzeit gibt es je nach Vertragsart mehrere Möglichkeiten. Beim Operating Leasing geben Sie das Gut einfach an die Leasinggesellschaft zurück. Beim Finanzierungsleasing haben Sie oft die Wahl: Sie können das Gut zurückgeben, den Vertrag zu neuen Konditionen verlängern oder das Gut zum vertraglich vereinbarten Restwert kaufen und so endgültig Eigentümer werden.
Kann ich einen Leasingvertrag vorzeitig kündigen?
Eine vorzeitige Kündigung eines Leasingvertrags ist in der Regel schwierig und teuer. Die Verträge sind auf eine feste Laufzeit ausgelegt. Eine Kündigung ist meist nur aus wichtigem Grund oder gegen Zahlung einer hohen Vorfälligkeitsentschädigung möglich, die den entgangenen Gewinn der Leasinggesellschaft abdeckt. Die genauen Bedingungen sind im Vertragswerk geregelt.
Wer ist für die Versicherung und Wartung des Leasingobjekts zuständig?
In den meisten Fällen sind Sie als Leasingnehmer für die ordnungsgemäße Versicherung (z. B. Vollkasko bei Fahrzeugen) und die regelmäßige Wartung nach Herstellervorgaben verantwortlich. Eine Ausnahme bildet das „Full-Service-Leasing“, bei dem diese Leistungen bereits in der monatlichen Rate enthalten sind und vom Leasinggeber organisiert werden.
Wirkt sich Leasing auf meine Bonität bei der Bank aus?
Ja, auch wenn es oft anders dargestellt wird. Zwar erscheint eine Leasingverpflichtung (beim Operating Leasing) nicht direkt als Kredit in Ihrer Bilanz, was Ihre Eigenkapitalquote schont. Dennoch melden Leasinggesellschaften die Verträge an Kreditauskunfteien. Banken berücksichtigen bei der Kreditvergabe Ihre gesamten monatlichen Zahlungsverpflichtungen, wozu auch Leasingraten zählen. Leasing kann also Ihre Fähigkeit zur Aufnahme weiterer Kredite beeinflussen.
Gibt es in Österreich spezielle Förderungen für den Kauf von Investitionsgütern?
Ja, die wichtigste Förderung ist der Investitionsfreibetrag (IFB). Er erlaubt Unternehmen, zusätzlich zur normalen Abschreibung (AfA) einen Prozentsatz der Anschaffungskosten von neuen Wirtschaftsgütern als fiktive Betriebsausgabe gewinnmindernd geltend zu machen. Dies senkt die Steuerlast im Jahr der Anschaffung erheblich und ist ein starker Anreiz für den Kauf anstelle des Leasings.
Image by: Kindel Media
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Weiterführende Quellen:
- Leasing – Die Leasingraten können Sie aus den Erträgen der Investition bezahlen. Mehr Finanzierungsmöglichkeiten Sie können Ihre Sicherheiten für andere Finanzierungen …… (wko.at)
- Leasing oder Finanzierung: Gewerbliche Vor – Sie können Maschinen und Fahrzeuge jederzeit auch auf Kredit kaufen. Die Bank behält sich im Normalfall dabei den Eigentumsvorbehalt am Investitionsgut vor…. (infina.at)
- Raten zahlen oder direkt kaufen? Die Vor – Jun 6, 2024 … Wie Österreich den E-Bike-Thron erobert hat – und warum sich Dienstrad-Leasing auch für Dich lohnt, erfährst Du in diesem Blogartikel. Mehr …… (bikeleasing.at)
- Vorsorgewohnung bzw. Anlegerwohnung: Steuern, Finanzierung … – … Investition tatsächlich lohnt. 5. Leerstandrisiko. Wenn partout niemand … Mit mehr als 100 Infina-Partner vor Ort in ganz Österreich setzen wir uns …… (infina.at)
- Mindestumsatzrechner – Berechnen Sie wie viel Umsatz … – Berechnen Sie den unbedingt erforderlichen Umsatz, der für die Deckung der privaten Ausgaben, der kommenden Fixkosten und der voraussichtlichen …… (mub.wko.at)