- Österreichs Unternehmergeist: Die Alpenrepublik ist ein fruchtbarer Boden für innovative Ideen, die von lokalen Start-ups zu globalen Marktführern heranwachsen.
- Vielfältige Erfolgsfaktoren: Erfolg basiert selten auf nur einer Eigenschaft. Es ist eine Mischung aus einer klaren Vision, enormer Widerstandsfähigkeit (Resilienz), strategischem Marketing und oft auch einer Prise Glück.
- Von Tradition bis Digital: Die Erfolgsgeschichten reichen von traditionellen Industrieunternehmen wie Anton Paar über globale Marketingphänomene wie Red Bull bis hin zu digitalen Pionieren wie Runtastic.
- Lernkultur im Wandel: Das Scheitern wird in der österreichischen Gründerlandschaft zunehmend nicht als Ende, sondern als wertvolle Lernchance auf dem Weg zum Erfolg verstanden und akzeptiert.
- Die Macht des Ökosystems: Der Erfolg ist oft eng mit der Nutzung des heimischen Netzwerks aus Förderstellen, Investoren und Mentoren verknüpft. Wer das Ökosystem versteht und nutzt, hat einen klaren Vorteil.
Das Geheimnis des Erfolgs: Was österreichische Gründer auszeichnet
Österreich, ein Land, das oft mit Kultur, Tradition und landschaftlicher Schönheit assoziiert wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem dynamischen Hotspot für Unternehmertum entwickelt. Doch was macht den typisch österreichischen Gründer aus? Es ist eine faszinierende Mischung aus althergebrachten Werten und modernem, globalem Denken. Eine der herausragendsten Eigenschaften ist die oft zitierte „Handschlagqualität“. In einer digitalisierten Welt bleibt die persönliche Verlässlichkeit ein hohes Gut. Ein gegebenes Wort hat Gewicht und schafft Vertrauen – eine Währung, die gerade in der Anfangsphase eines Unternehmens unbezahlbar ist.
Diese Verlässlichkeit paart sich mit einer bemerkenswerten Zähigkeit. Die sogenannte „Stehaufmännchen-Mentalität“ beschreibt die Fähigkeit, nach Rückschlägen nicht aufzugeben, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. Viele der größten Erfolgsgeschichten sind von anfänglichen Schwierigkeiten und Momenten des Zweifels geprägt. Doch der unbedingte Glaube an die eigene Vision und die Bereitschaft, hart für deren Umsetzung zu arbeiten, trennt letztlich die Spreu vom Weizen. Dieser Pragmatismus ist ein Eckpfeiler des Erfolgs.
Innovationskraft trifft auf Traditionsbewusstsein
Ein weiteres Merkmal ist die Fähigkeit, Innovation und Tradition zu verbinden. Österreichische Unternehmen sind oft keine reinen „Disruptoren“, die alles Bestehende über den Haufen werfen. Stattdessen bauen sie häufig auf bestehenden Stärken auf, sei es im Ingenieurwesen, im Handwerk oder im Tourismus, und reichern diese mit neuen Technologien und Geschäftsmodellen an. Diese Symbiose ermöglicht es, Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die sowohl qualitativ hochwertig als auch zukunftsweisend sind. Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern es besser, schneller und für einen globalen Markt passend zu machen. Diese Kombination aus Bewährtem und Neuem schafft eine stabile Basis für nachhaltiges Wachstum und internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Dietrich Mateschitz und Red Bull: Mehr als nur eine Dose
Keine Diskussion über österreichischen Unternehmenserfolg wäre vollständig ohne die Geschichte von Dietrich Mateschitz und Red Bull. Sie ist das Paradebeispiel dafür, wie eine kühne Vision, gepaart mit revolutionärem Marketing, eine völlig neue Produktkategorie schaffen und einen globalen Konzern formen kann. Mateschitz entdeckte auf einer Geschäftsreise in Asien einen bereits existierenden Energy Drink, Krating Daeng. Er erkannte jedoch nicht nur das Potenzial des Produkts selbst, sondern die Möglichkeit, darum eine komplett neue Welt zu erschaffen. Er verkaufte kein Getränk, er verkaufte ein Gefühl: Energie, Abenteuer, Grenzüberschreitung.
Der Schlüssel zum Erfolg lag in einer Strategie, die bis heute als Meilenstein im Marketing gilt. Statt auf klassische Werbung zu setzen, investierte Red Bull von Anfang an in den Aufbau einer eigenen Markenwelt. Das Unternehmen sponserte Extremsportler, die perfekt das Markenimage verkörperten, und organisierte eigene, spektakuläre Events. Damit wurde Red Bull selbst zum Content-Produzenten und schuf eine emotionale Bindung zur Zielgruppe, lange bevor „Content Marketing“ zum Modewort wurde. Die berühmte Dose wurde so zum Symbol für einen aktiven und wagemutigen Lebensstil.
Die Marketing-Revolution: Content und Sponsoring als Schlüssel
Was die Red-Bull-Strategie so genial macht, ist ihre Authentizität und Langfristigkeit. Das Unternehmen hat nie versucht, jedem zu gefallen. Es konzentrierte sich auf eine klar definierte Nische von jungen, abenteuerlustigen Menschen und wurde in dieser zum unangefochtenen Marktführer. Mit dem Aufbau eines eigenen Medienhauses, dem Red Bull Media House, ging man den nächsten logischen Schritt. Von Magazinen über TV-Sender bis hin zu Spielfilmen produziert Red Bull heute Inhalte, die weit über das ursprüngliche Produkt hinausgehen, aber immer auf die Kernwerte der Marke einzahlen. Diese Strategie zeigt eindrücklich: Ein starkes Produkt ist die Basis, aber eine brillante Geschichte und eine emotionale Marke sind der wahre Motor für globalen Erfolg.
Runtastic: Wie aus einer FH-Projektidee ein Welterfolg wurde
Die Geschichte von Runtastic ist ein modernes Märchen aus der österreichischen Start-up-Szene und ein inspirierendes Beispiel für die digitale Generation. Was 2009 als Projekt an der Fachhochschule Oberösterreich in Hagenberg begann, entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einer der weltweit führenden Apps im Fitness- und Gesundheitsbereich. Die vier Gründer, Florian Gschwandtner, Alfred Luger, René Giretzlehner und Christian Kaar, erkannten früh den Trend zur Selbstvermessung und mobilen Gesundheitsanwendungen. Ihre Vision war es, jedem Hobbysportler die Tools eines Profis in die Hand zu geben – direkt auf dem Smartphone.
Der Weg war jedoch kein Spaziergang. Die erste Idee, das Tracking von Segelbooten, erwies sich als Nischenmarkt. Der entscheidende Schritt war der Pivot, die strategische Neuausrichtung, auf den Laufsport. Mit einem klaren Fokus auf den Nutzer und einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der App gelang es dem Team, eine rasant wachsende Community aufzubauen. Sie nutzten datengetriebene Ansätze, um die App stetig zu verbessern und die Nutzererfahrung zu optimieren. Dieser Fokus auf „User-Centric-Design“ und agiler Produktentwicklung war ein wesentlicher Faktor für den rasanten Aufstieg in den App-Stores weltweit.
Skalierung und Exit: Die Lehren aus dem Runtastic-Verkauf
Der Höhepunkt der Runtastic-Saga war zweifellos der Verkauf an den deutschen Sportartikelriesen Adidas im Jahr 2015 für 220 Millionen Euro. Dieser „Exit“ war nicht nur ein persönlicher Triumph für die Gründer, sondern auch ein wichtiges Signal für den gesamten Wirtschaftsstandort Österreich. Er zeigte, dass es möglich ist, von Österreich aus ein Tech-Unternehmen von globaler Relevanz aufzubauen und für internationale Konzerne attraktiv zu machen. Die Lehren aus Runtastic sind vielfältig: die Wichtigkeit eines starken, komplementären Gründerteams, der Mut zur Neuausrichtung der Geschäftsidee und die Erkenntnis, dass globales Wachstum eine durchdachte Skalierungsstrategie erfordert. Runtastic hat bewiesen, dass digitale Innovation „Made in Austria“ weltweit erfolgreich sein kann.
Weibliche Vorbilder: Starke Unternehmerinnen in Österreich
Lange Zeit war die Bühne des Unternehmertums männlich dominiert, doch das Bild wandelt sich zusehends. Österreich hat eine wachsende Zahl an beeindruckenden Unternehmerinnen hervorgebracht, die in den unterschiedlichsten Branchen Spuren hinterlassen. Sie beweisen, dass Vision, Führungskompetenz und Durchsetzungskraft keine Frage des Geschlechts sind. Diese Frauen dienen als wichtige Vorbilder und inspirieren eine neue Generation von Gründerinnen, ihre eigenen Ideen mit Mut und Entschlossenheit zu verfolgen. Sie gestalten die Wirtschaft aktiv mit und bringen neue Perspektiven und Führungsstile ein, die oft von Empathie, Nachhaltigkeit und einem starken Fokus auf Teamkultur geprägt sind.
Ein herausragendes Beispiel ist Katharina Schneider. Sie übernahm das traditionelle Familienunternehmen „Schneiders“ und führte die Marke für Schultaschen und Reisegepäck erfolgreich ins 21. Jahrhundert. Bekannt wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit durch ihre Rolle als Investorin in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“, wo sie gezielt junge Start-ups fördert. Sie verkörpert die Brücke zwischen Tradition und Moderne und zeigt, wie man ein etabliertes Unternehmen mit frischen Ideen und einem klaren Blick für Markttrends erfolgreich weiterentwickeln kann.
Start-up-Szene: Neue Generation weiblicher Gründerinnen
Neben den etablierten Unternehmerinnen erobert auch eine neue Welle von Gründerinnen die Start-up-Szene. Frauen wie Carina Rahimi-Gstoettner mit ihrem Unternehmen „waterdrop®“ (gemeinsam mit männlichen Co-Foundern gegründet) revolutionieren etablierte Märkte. Waterdrop® hat mit seinen Microdrinks den Getränkemarkt aufgemischt und beweist, wie man mit einem smarten Produkt und starkem Branding ein globales E-Commerce-Unternehmen aufbaut. Ein weiteres Beispiel ist die Beauty-Unternehmerin Hilli Knötzer, die mit ihrer Marke „Hilli’s“ auf natürliche Babypflege setzt. Diese Unternehmerinnen zeigen, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Identifikation echter Kundenprobleme und der Entwicklung authentischer Lösungen liegt. Sie bauen nicht nur Unternehmen auf, sondern schaffen Marken mit Sinn und Seele.
Vom Keller-Start-up zum Weltmarktführer: Die Geschichte von Anton Paar
Während Red Bull und Runtastic im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, gibt es in Österreich zahlreiche „Hidden Champions“ – hochspezialisierte Unternehmen, die in ihrer Nische Weltmarktführer sind, aber der breiten Masse kaum bekannt sind. Die Anton Paar GmbH aus Graz ist ein perfektes Beispiel für diese Art des nachhaltigen Erfolgs. Gegründet 1922 als Ein-Mann-Schlosserbetrieb, hat sich das Unternehmen zu einem globalen Technologieführer in der Messtechnik entwickelt. Die Präzisionsinstrumente von Anton Paar werden weltweit in der Forschung und Industrie eingesetzt, von der Getränkeanalyse bis zur Materialwissenschaft.
Der Erfolg von Anton Paar basiert nicht auf lautem Marketing, sondern auf kontinuierlicher Innovation und einem unbedingten Qualitätsanspruch. Das Unternehmen investiert jährlich rund 20 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung (F&E). Dieser Fokus auf Technologievorsprung ist der Kern der Unternehmens-DNA. Anstatt kurzfristigen Gewinnen nachzujagen, verfolgt Anton Paar eine langfristige Strategie, die auf organisches Wachstum und die Entwicklung hochqualifizierter Mitarbeiter setzt. Diese Philosophie wird durch die Unternehmensstruktur untermauert: Anton Paar befindet sich im Besitz einer gemeinnützigen Stiftung, was die Unabhängigkeit und die langfristige Ausrichtung des Unternehmens sichert.
Präzision als Geschäftsmodell
Die Geschichte von Anton Paar zeigt eine alternative Route zum unternehmerischen Erfolg. Es geht nicht immer um den schnellen Exit oder virale Marketingkampagnen. Stattdessen kann der Erfolg auf tiefem Fachwissen, technischer Exzellenz und einer Kultur der Präzision aufgebaut werden. Das Unternehmen beweist, dass der Standort Österreich ideale Bedingungen für technologieintensive B2B-Unternehmen bietet. Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten, die hohe Qualifikation der Fachkräfte und eine stabile wirtschaftliche Umgebung sind entscheidende Erfolgsfaktoren. Anton Paar ist der stille Gigant, der beweist, dass Substanz und langfristiges Denken die nachhaltigsten Geschäftsmodelle schaffen.
Die Psychologie des Unternehmertums: Mindset und Resilienz
Hinter jeder Erfolgsgeschichte stehen nicht nur brillante Ideen und strategische Pläne, sondern vor allem Menschen mit einem besonderen psychologischen Rüstzeug. Die wissenschaftliche Forschung, insbesondere im Bereich der positiven Psychologie, hat gezeigt, dass bestimmte Denkweisen und Persönlichkeitsmerkmale die Wahrscheinlichkeit für unternehmerischen Erfolg signifikant erhöhen. Eines der wichtigsten Konzepte ist das sogenannte „Growth Mindset“ (Wachstumsdenken), geprägt von der Psychologin Carol Dweck. Unternehmer mit einem Growth Mindset sind überzeugt, dass ihre Fähigkeiten durch Hingabe und harte Arbeit entwickelt werden können. Sie sehen Herausforderungen nicht als Bedrohung, sondern als Chance zum Lernen.
Diese Haltung ist untrennbar mit Resilienz verbunden – der psychischen Widerstandsfähigkeit, die es ermöglicht, Krisen, Rückschläge und das unvermeidliche Scheitern zu bewältigen. Gründen ist kein linearer Prozess; es ist eine Achterbahnfahrt aus Hochs und Tiefs. Erfolgreiche Gründer zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach einem Misserfolg wieder aufstehen, ihre Strategie anpassen und es erneut versuchen. Sie analysieren ihre Fehler, statt sich von ihnen entmutigen zu lassen. Diese Fähigkeit, konstruktiv mit dem Scheitern umzugehen, ist eine der am schwierigsten zu erlernenden, aber wichtigsten unternehmerischen Kompetenzen.
Das Growth Mindset im unternehmerischen Alltag
Wie äußert sich ein Growth Mindset konkret? Statt zu sagen „Das kann ich nicht“, fragt ein Unternehmer mit Wachstumsdenken: „Was muss ich lernen, um das zu können?“. Feedback wird nicht als persönliche Kritik, sondern als wertvolles Geschenk zur Verbesserung des Produkts oder der eigenen Fähigkeiten angesehen. Der Erfolg anderer inspiriert, anstatt Neid zu erzeugen. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Unterschiede im unternehmerischen Kontext:
Eigenschaft | Fixed Mindset (Statisches Selbstbild) | Growth Mindset (Dynamisches Selbstbild) |
---|---|---|
Herausforderungen | Werden vermieden, um nicht zu scheitern. | Werden angenommen, um zu lernen und zu wachsen. |
Hindernisse | Führen schnell zum Aufgeben. | Werden als Ansporn gesehen, neue Lösungswege zu finden. |
Anstrengung | Wird als nutzlos oder Zeichen von Schwäche gesehen. | Wird als Weg zur Meisterschaft betrachtet. |
Kritik & Feedback | Wird ignoriert oder als persönlicher Angriff empfunden. | Wird aktiv gesucht und als Lernchance genutzt. |
Erfolg anderer | Wird als bedrohlich empfunden, führt zu Neid. | Dient als Inspiration und Quelle für neue Ideen. |
Das österreichische Ökosystem: Förderungen, Netzwerke und Herausforderungen
Kein Unternehmer agiert im luftleeren Raum. Der Erfolg hängt maßgeblich vom umgebenden Ökosystem ab – einem komplexen Gefüge aus finanzieller Unterstützung, Netzwerken, Bildungseinrichtungen und der allgemeinen gesellschaftlichen Haltung gegenüber dem Unternehmertum. Österreich bietet hier eine solide, wenn auch manchmal herausfordernde Grundlage. Auf der positiven Seite steht eine bemerkenswert dichte Förderlandschaft. Institutionen wie das Austria Wirtschaftsservice (aws) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) bieten eine breite Palette an Zuschüssen, Garantien und zinsgünstigen Krediten. Diese Instrumente sind gerade in der kapitalintensiven Anfangsphase für viele Start-ups überlebenswichtig.
Darüber hinaus hat sich in den letzten Jahren eine lebendige Start-up-Community entwickelt. Organisationen wie AustrianStartups agieren als Sprachrohr der Szene und fördern die Vernetzung. In Städten wie Wien, Graz und Linz sind Coworking Spaces und Acceleratoren entstanden, die Gründern nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch Zugang zu Mentoren und potenziellen Investoren bieten. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) unterstützt mit ihren Gründerservices ebenfalls den Weg in die Selbstständigkeit. Dieses Zusammenspiel aus staatlicher und privater Initiative schafft einen Nährboden, auf dem innovative Ideen gedeihen können.
Hürden und Chancen am Standort Österreich
Trotz der guten Rahmenbedingungen gibt es auch spezifische Herausforderungen. Die oft beklagte Bürokratie kann insbesondere für junge Unternehmen eine hohe Hürde darstellen. Komplexe Vorschriften und langwierige Genehmigungsverfahren kosten Zeit und Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen. Eine weitere Herausforderung ist der relativ kleine heimische Markt. Österreichische Start-ups müssen von Anfang an international denken und ihre Produkte und Dienstleistungen für einen globalen Markt konzipieren, um signifikant wachsen zu können. Dies erfordert nicht nur sprachliche und kulturelle Kompetenzen, sondern auch eine mutige Wachstumsstrategie. Die größte Chance liegt jedoch in den Stärken des Standorts: einem hohen Bildungsniveau, politischer Stabilität und einer exzellenten Lebensqualität, die es erleichtert, internationale Talente anzuziehen.
Ihr Weg zum Erfolg: Konkrete Schritte für angehende Gründer
Die inspirierenden Geschichten der österreichischen Unternehmer zeigen, dass es keinen einheitlichen Weg zum Erfolg gibt. Dennoch lassen sich aus ihren Erfahrungen grundlegende Prinzipien und Handlungsschritte ableiten, die als Leitfaden für angehende Gründer dienen können. Der wichtigste erste Schritt ist nicht die Suche nach Investoren oder das Schreiben eines Businessplans, sondern die obsessive Beschäftigung mit einem realen Problem. Erfolgreiche Unternehmen lösen immer ein Problem oder erfüllen ein tiefes Bedürfnis einer spezifischen Zielgruppe. Fragen Sie sich: Welchen Schmerzpunkt kann ich lindern? Welchen Prozess kann ich vereinfachen oder verbessern? Sprechen Sie mit potenziellen Kunden, bevor Sie auch nur eine Zeile Code schreiben oder einen Prototyp bauen.
Ist das Problem validiert, geht es darum, eine erste, einfache Version Ihrer Lösung zu entwickeln – das sogenannte Minimum Viable Product (MVP). Es muss nicht perfekt sein, aber es muss den Kernnutzen demonstrieren. Mit diesem MVP holen Sie sich echtes Feedback vom Markt. Dieser iterative Prozess aus Bauen, Messen und Lernen ist das Herzstück moderner, agiler Unternehmensgründung. Er hilft, teure Fehlentwicklungen zu vermeiden und das Produkt schrittweise an die tatsächlichen Kundenwünsche anzupassen.
Finanzierung und Teamaufbau als Grundpfeiler
Ein Unternehmen lässt sich selten alleine aufbauen. Ein starkes, komplementäres Gründerteam, in dem sich fachliche und persönliche Fähigkeiten ergänzen, ist oft entscheidend. Suchen Sie nach Partnern, die Ihre Schwächen ausgleichen und Ihre Vision teilen. Parallel dazu stellt sich die Frage der Finanzierung. Nicht jedes Unternehmen benötigt Risikokapital. Viele erfolgreiche Firmen starten mittels „Bootstrapping“, also aus eigenen Mitteln und den ersten Umsätzen. Prüfen Sie zudem die vielfältigen öffentlichen Förderungen in Österreich. Erst wenn ein schnelles Wachstum (Skalierung) angestrebt wird und ein validiertes Geschäftsmodell vorliegt, wird die Suche nach externen Investoren wie Business Angels oder Venture-Capital-Fonds wirklich relevant. Und vergessen Sie nie die Kraft des Netzwerks: Besuchen Sie Branchenveranstaltungen, tauschen Sie sich aus und lernen Sie von den Erfahrungen anderer. Jeder Kontakt kann eine zukünftige Tür öffnen.
Frequently Asked Questions
Muss man studiert haben, um in Österreich erfolgreich zu gründen?
Nein, ein akademischer Abschluss ist keine zwingende Voraussetzung. Dietrich Mateschitz hat sein Studium erst spät abgeschlossen. Wichtiger als ein Titel sind eine brillante Idee, Marktverständnis und unternehmerische Eigenschaften wie Durchhaltevermögen. Ein Studium, insbesondere in einem fachrelevanten Bereich, kann jedoch wertvolles Wissen, analytische Fähigkeiten und ein nützliches Netzwerk vermitteln, wie das Beispiel der Runtastic-Gründer von der FH Hagenberg zeigt.
Was sind die größten Fehler, die österreichische Start-ups machen?
Zu den häufigsten Fehlern gehören die Entwicklung eines Produkts ohne vorherige Validierung des Marktbedarfs („Lösung sucht Problem“), eine zu frühe oder zu schnelle Skalierung ohne stabiles Geschäftsmodell, die Wahl eines unpassenden Gründerteams und die Unterschätzung des bürokratischen Aufwands. Auch eine zu starke Fokussierung auf den kleinen österreichischen Markt kann das Wachstum langfristig hemmen.
Wie wichtig ist ein Netzwerk für den Erfolg in Österreich?
Ein gutes Netzwerk ist in Österreich extrem wichtig. Die oft als „Vitamin B“ bezeichneten persönlichen Kontakte können Türen zu ersten Kunden, Mentoren, Mitarbeitern und Investoren öffnen. Es geht dabei weniger um unfaire Bevorzugung als um Vertrauen. In einer relativ kleinen Wirtschaftsszene wie der österreichischen sind persönliche Empfehlungen und ein guter Ruf eine harte Währung. Aktives und professionelles Netzwerken ist daher eine Kernaufgabe für jeden Gründer.
Gibt es Branchen, in denen Österreich besonders stark ist?
Ja, Österreich hat klare Stärken in bestimmten Sektoren. Dazu gehören traditionell der Maschinen- und Anlagenbau (viele „Hidden Champions“), die Holz- und Papierindustrie sowie der Tourismus. In den letzten Jahren haben sich zudem starke Cluster in den Bereichen Software-as-a-Service (SaaS), Finanztechnologie (FinTech), Biotechnologie und insbesondere GreenTech (Umwelttechnologie) entwickelt, die von der hohen Forschungsdichte und dem Umweltbewusstsein im Land profitieren.
Kann man in Österreich auch ohne viel Eigenkapital gründen?
Ja, das ist möglich. Der Ansatz des „Bootstrapping“, bei dem das Unternehmen aus den laufenden Einnahmen finanziert wird, ist eine gängige Methode. Zudem bietet Österreich ein dichtes Netz an öffentlichen Förderungen (z.B. über aws und FFG), die Zuschüsse, Haftungen oder günstige Kredite bereitstellen und oft kein Eigenkapital voraussetzen. Für wachstumsstarke Ideen gibt es zudem die Möglichkeit, frühphasige Investoren wie Business Angels an Bord zu holen.
Image by: Niklas Jeromin
https://www.pexels.com/@njeromin
Weiterführende Quellen:
- Podcast: Nachhaltige Erfolgsgeschichten aus Wirtschaft … – Zu Gast bei Johanna Heidenreich: Leo Hillinger, Bio-Winzer, Unternehmer und Investor. In der aktuellen Folge des BDO Podcasts „Wir leben Nachhaltigkeit“ besucht …… (bdo.at)
- 10 Jahre Born Global Champions Award: 9 österreichische … – Jun 18, 2024 … Die Born Global Champions stehen für Unternehmensgeist ‚Made in Austria‘ und sind ein essenzieller Puzzlestein für den Erfolg des …… (wko.at)
- Lernen Sie Deutsch mit dem Österreich Institut – Wir setzen auf sprachliche Exzellenz, modernste Unterrichtsmethoden und eine inspirierende Lernatmosphäre, um Ihren Erfolg … Unternehmen. Unsere …… (oesterreichinstitut.at)
- Austria Wirtschaftsservice zeigt „Junge Ideen ..“ im Innovation … – Mar 12, 2025 … … Austria Wirtschaftsservice GmbH geförderte Innovationen in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien aus. Inspirierende Erfolgsgeschichten…. (aws.at)
- Rückblick – Deutsch – März unter dem Motto „Mission Zukunft – Wirtschaft und Technik neu denken“ gemeinsam von der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK) mit Fraunhofer Austria …… (technologieforum-dhk.at)