- Ein Businessplan ist Ihr strategischer Fahrplan zum Erfolg und ein entscheidendes Dokument für Banken, Förderstellen wie dem aws und Investoren in Österreich.
- Eine klare Struktur, die von der Executive Summary über die Marktanalyse bis zum detaillierten Finanzplan reicht, ist essenziell für die Verständlichkeit und Überzeugungskraft.
- Der Finanzplan bildet das Herzstück. Planen Sie Kapitalbedarf, Umsatz, Kosten und vor allem die Liquidität realistisch und nachvollziehbar.
- Authentizität und eine ehrliche Auseinandersetzung mit Risiken sind wichtiger als übertrieben optimistische Prognosen. Seien Sie auf kritische Fragen vorbereitet.
- Nutzen Sie die kostenlosen Ressourcen und Vorlagen der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und des Austria Wirtschaftsservice (aws), um Ihren Plan an österreichische Standards anzupassen.
Was ist ein Businessplan und warum ist er in Österreich unverzichtbar?
Ein Businessplan, oft auch Geschäftsplan genannt, ist weit mehr als nur eine lästige Pflichtübung für die Kreditvergabe. Er ist das strategische Fundament Ihrer unternehmerischen Zukunft. Stellen Sie ihn sich als detaillierte Landkarte vor, die Ihnen den Weg von Ihrer ersten Idee bis zum etablierten und erfolgreichen Unternehmen weist. Er zwingt Sie, Ihre Vision in konkrete, messbare Schritte zu übersetzen, Annahmen zu überprüfen und potenzielle Stolpersteine frühzeitig zu identifizieren.
In Österreich ist ein professioneller Businessplan aus zwei wesentlichen Gründen unverzichtbar. Erstens dient er als internes Steuerungsinstrument. Er hilft Ihnen, den Überblick zu behalten, Ziele zu setzen und Ihren Fortschritt zu messen. Er ist Ihr persönlicher Leitfaden, um im oft turbulenten Gründeralltag den Kurs nicht zu verlieren. Zweitens ist er Ihr wichtigstes Kommunikationsmittel nach aussen. Ob Sie einen Kredit bei einer österreichischen Bank beantragen, sich um eine Förderung beim Austria Wirtschaftsservice (aws) bewerben oder private Investoren überzeugen möchten – ohne einen soliden Businessplan wird Ihnen niemand Kapital anvertrauen. Er beweist, dass Sie Ihr Vorhaben ernst nehmen und sich intensiv mit dem Markt, den Finanzen und den Risiken auseinandergesetzt haben.
Die Gliederung: Der klassische Aufbau eines Businessplans
Ein logischer und nachvollziehbarer Aufbau ist entscheidend, damit sich Leser schnell orientieren können. Während die genaue Reihenfolge leicht variieren kann, hat sich in der Praxis eine Standardgliederung bewährt. Diese Struktur wird auch von österreichischen Institutionen wie der WKO empfohlen und erwartet. Jeder Abschnitt baut auf dem vorherigen auf und zeichnet so ein immer detaillierteres Bild Ihres Vorhabens.
Executive Summary (Zusammenfassung)
Dies ist der wichtigste Teil Ihres Businessplans, auch wenn er ganz am Schluss geschrieben wird. Er ist eine knappe, prägnante Zusammenfassung Ihres gesamten Vorhabens auf maximal zwei Seiten und soll den Leser neugierig machen.
Geschäftsidee und Gründerperson/Team
Hier beschreiben Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Was ist der konkrete Kundennutzen? Was macht Ihre Idee besonders? Stellen Sie sich und Ihr Team vor. Welche Qualifikationen und Erfahrungen bringen Sie mit, um die Idee erfolgreich umzusetzen?
Marktanalyse und Wettbewerb
In diesem Kapitel zeigen Sie, dass Sie den österreichischen Markt verstehen. Wie gross ist der Markt? Wer sind Ihre Zielkunden? Wer sind die wichtigsten Mitbewerber und wie heben Sie sich von ihnen ab?
Marketing und Vertrieb
Wie erfahren Ihre potenziellen Kunden von Ihrem Angebot? Hier skizzieren Sie Ihre Strategie zur Kundengewinnung. Das umfasst die Preisgestaltung, die gewählten Vertriebskanäle und alle Werbe- und Kommunikationsmassnahmen.
Unternehmensform und Organisation
Für welche Rechtsform (z.B. Einzelunternehmen, GmbH) haben Sie sich entschieden und warum? Wie ist Ihr Unternehmen strukturiert? Wer hat welche Verantwortlichkeiten? Hier geht es um das organisatorische Gerüst.
Chancen und Risiken (SWOT-Analyse)
Jede unternehmerische Tätigkeit birgt Chancen und Risiken. Eine ehrliche Auseinandersetzung damit, zum Beispiel in Form einer SWOT-Analyse, zeigt Weitblick und Professionalität.
Der Finanzplan
Das zahlenmässige Abbild Ihres Vorhabens. Dieser Teil muss besonders sorgfältig ausgearbeitet sein und umfasst verschiedene Planungsrechnungen wie den Kapitalbedarf, die Umsatz- und Kostenplanung sowie die Liquiditätsvorschau.
Die Executive Summary: Das Herzstück für eilige Leser
Die Executive Summary ist Ihre Visitenkarte und Ihr Elevator Pitch in schriftlicher Form. Bankberater, Förderstellenmitarbeiter und Investoren sind vielbeschäftigte Menschen. Oft entscheiden sie anhand dieser ersten ein bis zwei Seiten, ob sie Ihrem Businessplan überhaupt weitere Aufmerksamkeit schenken. Das Ziel ist klar: Sie müssen den Leser in wenigen Minuten fesseln und vom Potenzial Ihrer Geschäftsidee überzeugen. Auch wenn die Zusammenfassung am Anfang des Dokuments steht, sollten Sie sie immer als Allerletztes schreiben. Erst wenn alle anderen Kapitel fertig und die Zahlen finalisiert sind, können Sie die wichtigsten Kernaussagen prägnant zusammenfassen.
Was gehört in eine überzeugende Executive Summary? Beschreiben Sie kurz und klar Ihre Geschäftsidee und den einzigartigen Kundennutzen (Ihr Alleinstellungsmerkmal oder USP). Definieren Sie Ihre Zielgruppe und das Marktpotenzial. Stellen Sie die Gründerperson oder das Team mit den entscheidenden Kompetenzen vor. Präsentieren Sie die wichtigsten Finanzkennzahlen aus Ihrem Finanzplan, wie den erwarteten Umsatz für die ersten drei Jahre, den Break-Even-Point und den Gewinn. Ganz wichtig: Beziffern Sie Ihren konkreten Kapitalbedarf und erklären Sie, wofür die Mittel verwendet werden. Formulieren Sie aktiv, selbstbewusst und auf den Punkt. Vermeiden Sie vage Aussagen und Fachjargon, den der Leser nicht verstehen könnte.
Marktanalyse in Österreich: Den Markt verstehen und Nischen finden
Eine gründliche Marktanalyse ist der Beweis dafür, dass es für Ihre Idee nicht nur eine Vision, sondern auch einen realen Bedarf gibt. Sie müssen zeigen, dass Sie den österreichischen Markt mit seinen Eigenheiten genau kennen. Beginnen Sie mit der Definition Ihrer Zielgruppe. Wer sind Ihre idealen Kunden? Beschreiben Sie sie so detailliert wie möglich: Alter, Wohnort (z.B. urban oder ländlich), Einkommen, Interessen und Kaufverhalten. Je genauer Sie Ihre Zielgruppe kennen, desto gezielter können Sie später Ihr Marketing ausrichten.
Im nächsten Schritt analysieren Sie die Marktgrösse und das Marktpotenzial. Wie viele potenzielle Kunden gibt es in Österreich? Wächst der Markt, stagniert er oder schrumpft er sogar? Verlässliche Daten hierfür finden Sie bei der Statistik Austria oder in Branchenberichten der WKO. Zeigen Sie auf, welchen Marktanteil Sie realistischerweise in den ersten Jahren anstreben.
Der Blick auf den Wettbewerb
Kein Unternehmen agiert im luftleeren Raum. Identifizieren Sie Ihre Hauptwettbewerber in Österreich. Wer bietet ähnliche Produkte oder Dienstleistungen an? Analysieren Sie deren Stärken und Schwächen. Wodurch zeichnen sie sich aus? Wo haben sie Lücken, die Sie mit Ihrem Angebot füllen können? Eine übersichtliche Tabelle kann hier sehr hilfreich sein, um die eigene Positionierung klar darzustellen.
Merkmal | Mein Unternehmen (Beispiel: Bio-Laden) | Wettbewerber A (Supermarkt) | Wettbewerber B (Online-Versand) |
---|---|---|---|
Produktsortiment | Rein biologisch, regional, persönliche Beratung | Breit, konventionell & kleine Bio-Ecke | Sehr grosses Bio-Sortiment, keine Beratung |
Preisgestaltung | Gehobenes Preissegment | Niedrig- bis Mittelpreisig | Mittelpreisig, oft Rabattaktionen |
Stärken | Qualität, Regionalität, Kundenbindung | Erreichbarkeit, Preis, One-Stop-Shop | Bequemlichkeit, grosse Auswahl |
Schwächen | Höherer Preis, begrenztes Sortiment | Anonymität, geringe Bio-Kompetenz | Kein persönlicher Kontakt, Lieferkosten |
Marketing und Vertrieb: So erreichen Sie Ihre Kunden in Österreich
Sie mögen das beste Produkt oder die innovativste Dienstleistung haben – wenn niemand davon erfährt, werden Sie keinen Erfolg haben. Im Kapitel Marketing und Vertrieb beschreiben Sie konkret, wie Sie Ihre Zielkunden in Österreich auf sich aufmerksam machen, sie zum Kauf bewegen und langfristig binden wollen. Der klassische Marketing-Mix, auch bekannt als die „4 Ps“, bietet hierfür eine hervorragende Struktur: Product (Produktpolitik), Price (Preispolitik), Place (Vertriebspolitik) und Promotion (Kommunikationspolitik).
Preis- und Produktstrategie
Ihre Produktpolitik haben Sie bereits bei der Geschäftsidee beschrieben. Bei der Preispolitik geht es darum, den richtigen Preis für Ihr Angebot festzulegen. Dieser muss Ihre Kosten decken (inklusive Sozialversicherung der Selbständigen SVS, Steuern etc.), einen Gewinn ermöglichen und gleichzeitig von Ihrer Zielgruppe akzeptiert werden. Recherchieren Sie die Preise der Konkurrenz. Positionieren Sie sich als Premiumanbieter, als Preis-Leistungs-Sieger oder im günstigen Segment? Begründen Sie Ihre Entscheidung nachvollziehbar mit einer soliden Kalkulation.
Vertriebs- und Kommunikationswege
Unter Place (Vertrieb) definieren Sie, wie Ihr Produkt zum Kunden gelangt. Verkaufen Sie direkt in einem eigenen Geschäftslokal, über einen Online-Shop, über Handelspartner oder im Direktvertrieb? Oft ist eine Kombination verschiedener Kanäle sinnvoll. Bei der Promotion (Kommunikation) legen Sie fest, mit welchen Massnahmen Sie werben. Welche Kanäle passen zu Ihrer Zielgruppe in Österreich? Das können Social-Media-Marketing auf Instagram oder Facebook, Anzeigen in lokalen Bezirksblättern, Google Ads, die Teilnahme an Fachmessen oder der Aufbau eines Netzwerks durch persönliche Kontakte sein. Planen Sie ein konkretes Budget für Ihre Marketingaktivitäten im Finanzplan ein.
Unternehmensform und Team: Das richtige Fundament legen
Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine der grundlegendsten Entscheidungen bei der Gründung in Österreich. Sie hat weitreichende Konsequenzen für Aspekte wie Haftung, Steuern, Sozialversicherung und Buchführungspflichten. In diesem Kapitel müssen Sie nicht nur Ihre Entscheidung darlegen, sondern auch begründen, warum die gewählte Form für Ihr spezifisches Vorhaben am besten geeignet ist. Die häufigsten Formen für Gründer sind das Einzelunternehmen (EU), das unkompliziert und kostengünstig zu gründen ist, aber eine persönliche, unbeschränkte Haftung mit sich bringt. Eine weitere beliebte Option ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Sie bietet den Vorteil der Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen, erfordert aber ein Stammkapital (auch in der „gründungsprivilegierten“ Variante) und verursacht höhere Gründungs- und laufende Kosten (z.B. Notariatsakt, doppelte Buchhaltung).
Mindestens genauso wichtig wie die rechtliche Struktur ist das Team dahinter. Investoren und Banken betonen immer wieder: Sie investieren in Menschen, nicht nur in Ideen. Stellen Sie sich und Ihre Mitgründer oder Schlüsselmitarbeiter vor. Gehen Sie auf die relevanten beruflichen Erfahrungen, Ausbildungen und speziellen Fähigkeiten ein. Wer übernimmt welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Unternehmen? Zeigen Sie auf, wie sich Ihre Kompetenzen ergänzen und warum genau Ihr Team die besten Voraussetzungen hat, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Wenn externe Expertise (z.B. ein Steuerberater oder ein Mentor) eine wichtige Rolle spielt, erwähnen Sie dies ebenfalls.
Die SWOT-Analyse: Chancen erkennen und Risiken meistern
Ein guter Unternehmer ist kein risikofreudiger Spieler, sondern ein kalkulierter Risikomanager. Die SWOT-Analyse ist ein international bewährtes, strategisches Instrument, um die eigene Positionierung systematisch zu durchleuchten. SWOT steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Damit zeigen Sie externen Prüfern, dass Sie nicht nur Ihre Trümpfe kennen, sondern sich auch potenzieller Gefahren bewusst sind und Strategien entwickeln, um ihnen zu begegnen. Die Stärken und Schwächen sind dabei interne Faktoren, die Sie selbst beeinflussen können. Chancen und Risiken sind externe Faktoren, die vom Markt oder Umfeld ausgehen.
Ein Beispiel für einen österreichischen Start-up:
- Stärken: Ein patentiertes Herstellungsverfahren, langjährige Branchenerfahrung des Gründers, ein starkes Netzwerk in der Region.
- Schwächen: Hohe Anfangsinvestitionen, keine bekannte Marke, Abhängigkeit von einem einzigen Schlüsselmitarbeiter.
- Chancen: Wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten in Österreich, neue Förderprogramme der Regierung, schwächelnde Hauptkonkurrenten.
- Risiken: Verschärfung gesetzlicher Auflagen, Eintritt neuer internationaler Wettbewerber in den österreichischen Markt, steigende Rohstoffpreise.
Der entscheidende Schritt nach der reinen Auflistung ist, daraus strategische Handlungsoptionen abzuleiten. Wie können Sie Ihre Stärken nutzen, um die Chancen wahrzunehmen? Wie können Sie Ihre Stärken einsetzen, um Risiken abzuwehren? Und wie können Sie Ihre Schwächen abbauen, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein?
Der Finanzplan: Das Zahlengerüst Ihres Erfolgs
Der Finanzplan ist das quantitative Herzstück Ihres Businessplans. Hier werden alle Ihre Annahmen und Strategien in konkrete Zahlen übersetzt. Für Banken und Förderstellen ist dies oft der entscheidende Teil. Seien Sie hier besonders sorgfältig, realistisch und transparent. Ein lückenhafter oder zu optimistischer Finanzplan wird sofort entlarvt. Er besteht typischerweise aus mehreren Teilen, die logisch aufeinander aufbauen.
Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan
Der Kapitalbedarfsplan listet alle Kosten auf, die bis zur Gründung und in der Anlaufphase anfallen. Dazu gehören Investitionen (z.B. Maschinen, Büroausstattung, Website-Erstellung) und Betriebsmittel für die ersten Monate (z.B. Miete, Gehälter, Marketing, Wareneinkauf), in denen die Einnahmen die Ausgaben noch nicht decken. Der Finanzierungsplan zeigt auf, wie Sie diesen Kapitalbedarf decken. Wie viel Eigenkapital bringen Sie selbst ein? Wie viel Fremdkapital (z.B. Bankkredit, Förderungen vom aws, private Darlehen) benötigen Sie?
Umsatz-, Kosten- und Rentabilitätsplanung
In der Umsatzplanung schätzen Sie, wie viel Sie in den ersten drei Geschäftjahren (üblicherweise monatlich im ersten Jahr, dann jährlich) verkaufen werden. Seien Sie hier konservativ und begründen Sie Ihre Annahmen (z.B. erwartete Kundenzahl x Durchschnittsumsatz). Die Kostenplanung erfasst alle laufenden Kosten – von Personalkosten (inkl. Lohnnebenkosten!) über Miete und Energie bis hin zu Versicherungen und den Beiträgen für die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS). Die Rentabilitätsvorschau (Gewinn- und Verlustrechnung) stellt dann die Umsätze den Kosten gegenüber und zeigt, ab wann Sie profitabel arbeiten – also den Break-Even-Point erreichen.
Liquiditätsplanung ist überlebenswichtig
Die wichtigste Planung von allen ist die Liquiditätsplanung (Cash-Flow-Rechnung). Sie zeigt Monat für Monat, ob Sie genug Geld auf dem Konto haben, um alle fälligen Rechnungen (Miete, Gehälter, Lieferanten) zu bezahlen. Ein Unternehmen kann profitabel sein, aber trotzdem insolvent werden, wenn Kunden ihre Rechnungen zu spät bezahlen. Diese Planung deckt solche Engpässe frühzeitig auf und ist für das Überleben Ihres Unternehmens absolut entscheidend.
Typische Fehler vermeiden: Experten-Tipps für Ihren Businessplan
Ein Businessplan ist Ihre Eintrittskarte in die Welt der Selbstständigkeit. Umso wichtiger ist es, häufige Fehler zu vermeiden, die Ihre Glaubwürdigkeit untergraben können. Der wohl grösste Fehler sind unrealistische Annahmen. Eine Umsatzkurve, die wie ein Hockeyschläger steil nach oben zeigt, ohne fundierte Begründung, wirkt unseriös. Planen Sie konservativ und seien Sie auf die Frage vorbereitet: „Was passiert, wenn Sie nur 50 % Ihres geplanten Umsatzes erreichen?“. Ein weiterer klassischer Fehler ist das Ignorieren oder Unterschätzen des Wettbewerbs. Die Aussage „Ich habe keine Konkurrenz“ ist fast immer falsch und zeugt von mangelnder Recherche.
Besonders im Finanzplan lauern viele Fallen. Oft werden Kostenpunkte vergessen oder zu niedrig angesetzt. Denken Sie an alle Positionen: von den Lohnnebenkosten, die in Österreich beträchtlich sind, über die Beiträge zur SVS bis hin zu Steuernachzahlungen. Ein fehlender oder zu knapper Liquiditätspuffer kann schnell das Aus bedeuten. Abgesehen vom Inhalt zählt auch die Form: Ein Businessplan voller Rechtschreib- und Grammatikfehler wirkt unprofessionell. Lassen Sie das Dokument von jemandem Korrektur lesen. Zuletzt: Kennen Sie Ihren Plan in- und auswendig! Wenn Sie bei einem Bankgespräch Ihre eigenen Zahlen nicht erklären können, haben Sie bereits verloren. Ein Businessplan ist kein reines Schriftstück, sondern die Dokumentation Ihrer Expertise und Ihres Engagements.
Wichtige Fragen und Antworten
Wie lang sollte ein Businessplan sein?
Die ideale Länge eines Businessplans liegt in der Regel zwischen 20 und 30 Seiten reiner Text, plus einem Anhang für detaillierte Tabellen oder Lebensläufe. Wichtiger als die Länge ist jedoch die Qualität und Prägnanz. Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Informationen und vermeiden Sie unnötige Füllwörter. Qualität schlägt immer Quantität.
Muss ich meinen Businessplan von einem Profi erstellen lassen?
Nein, das ist nicht zwingend erforderlich. Es ist sogar entscheidend, dass Sie Ihren Businessplan selbst erarbeiten, um Ihr Geschäftsmodell bis ins Detail zu verstehen. Es ist jedoch äusserst empfehlenswert, professionelles Feedback einzuholen. Nutzen Sie die kostenlosen Beratungsangebote des Gründerservice der WKO oder ziehen Sie einen Steuerberater oder Unternehmensberater für die Prüfung des Finanzteils hinzu.
Gibt es in Österreich spezielle Vorlagen für einen Businessplan?
Ja, und Sie sollten diese unbedingt nutzen. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und das Austria Wirtschaftsservice (aws) stellen auf ihren Webseiten exzellente und detaillierte Vorlagen und Leitfäden kostenlos zur Verfügung. Diese sind speziell auf die Anforderungen von österreichischen Banken und Förderstellen zugeschnitten.
Wie oft sollte ich meinen Businessplan aktualisieren?
Betrachten Sie Ihren Businessplan nicht als ein einmalig erstelltes Dokument, das danach in der Schublade verschwindet. Er ist ein lebendiges Management-Instrument. Sie sollten ihn mindestens einmal pro Jahr überprüfen und an die aktuelle Entwicklung anpassen. Bei wesentlichen Änderungen im Markt, im Unternehmen oder bei neuen Zielen ist eine sofortige Aktualisierung ratsam.
Was ist der Unterschied zwischen Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung?
Das ist ein entscheidender Punkt. Die Rentabilitätsplanung zeigt, ob Ihr Unternehmen auf dem Papier einen Gewinn erwirtschaftet (Umsatzerlöse minus Kosten). Die Liquiditätsplanung zeigt, ob Sie zu jedem Zeitpunkt tatsächlich genug Geld auf dem Konto haben, um Ihre Rechnungen zu bezahlen. Ein Unternehmen kann rentabel sein (z.B. hohe Forderungen an Kunden haben), aber illiquide (kein Bargeld), was zur Insolvenz führen kann. Die Liquidität sichert Ihr Überleben.
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Weiterführende Quellen:
- Inhalte des Businessplanes – TIPP: Die Planung der Finanzen stellt ein zentrales Element bei der Unternehmensgründung dar und ist ein wesentlicher Bestandteil in einem Businessplan. Mit …… (wko.at)
- Businessplan erstellen: Inhalte, Vorlage und Tipps – Wollen Sie von Banken im Zuge der Beantragung einer gewerblichen Finanzierung, Investoren oder Förderstellen Kapital für eine große Unternehmung, dann müssen …… (infina.at)
- Gestaltungstipps – Ein Businessplan „im Kopf“ ist zu wenig. Formulieren Sie Ihr Konzept schriftlich. Aufbau, Form und Inhalt des Businessplanes bestimmen dabei entscheidend …… (wko.at)
- Businessplan | Erstellung, Inhalte, Aufbau und Beispiele | i2b – Wie schaut ein Businessplan aus? Was muss bei der Erstellung berücksichtigt werden? Welchen Aufbau, welche Inhalte benötigt er? Beispiele finden Sie hier!… (i2b.at)
- Businessplan für die Bank – Info´s & Tipps für das Bankgespräch vom Business Plan Experten, Banken Ranking optimieren, Unternehmensberatung Wien & NÖ, ☎ +43-1-8158428…. (unternehmensberatung-wien.at)