- Ein starker Firmenname ist entscheidend für den ersten Eindruck, das Branding und den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens in Österreich.
- Die Namensfindung ist ein Prozess, der Kreativität mit einer sorgfältigen rechtlichen Prüfung verbinden muss, um kostspielige Fehler zu vermeiden.
- In Österreich sind die Vorgaben des Unternehmensgesetzbuches (UGB) zentral. Der Name muss Unterscheidungskraft besitzen, darf nicht irreführen und muss den passenden Rechtsformzusatz enthalten.
- Vor der finalen Entscheidung ist eine umfassende Prüfung unerlässlich: im österreichischen Firmenbuch, im Markenregister sowie die Verfügbarkeit von Domains und Social-Media-Namen.
- Ein gut gewählter Name ist zukunftsfähig, leicht zu merken und weckt positive Assoziationen bei Ihrer Zielgruppe.
Die Macht des ersten Eindrucks: Warum der Firmenname so entscheidend ist
Der Name Ihres Unternehmens ist weit mehr als nur eine formale Bezeichnung. Er ist das Aushängeschild, der erste Kontaktpunkt und ein zentraler Anker für Ihre gesamte Markenidentität. Stellen Sie sich vor, Sie hören einen Namen zum ersten Mal. Innerhalb von Millisekunden bildet Ihr Gehirn eine erste Meinung, noch bevor Sie wissen, was das Unternehmen überhaupt anbietet. Ein prägnanter, positiv besetzter Name kann Vertrauen schaffen und Neugier wecken. Ein komplizierter oder nichtssagender Name hingegen wird schnell wieder vergessen oder schlimmer noch, erzeugt unbewusst Skepsis.
Aus psychologischer Sicht ist der Name ein mächtiges mentales Kürzel. Er bündelt alle Erfahrungen, Emotionen und Informationen, die ein Kunde mit Ihrer Marke verbindet. Ein guter Name ist daher leicht zu merken, einfach auszusprechen und im besten Fall einzigartig. Denken Sie an den langfristigen Wert: Ihr Firmenname erscheint auf jeder Rechnung, jeder Visitenkarte, in jeder E-Mail-Signatur und ist die Grundlage Ihrer Webadresse. Er ist das Fundament für Ihr gesamtes Marketing und Ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO). Ein Name, der bereits relevante Schlüsselwörter andeutet, ohne generisch zu wirken, kann Ihnen einen Startvorteil verschaffen. Die Investition in einen durchdachten, rechtssicheren und kreativen Namen ist somit eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen, die Sie für die Zukunft Ihres Unternehmens treffen.
Grundlagen der Namensfindung: Die 5 Säulen eines starken Namens
Ein herausragender Firmenname entsteht selten durch einen zufälligen Geistesblitz. Er ist das Ergebnis eines strategischen Prozesses, der auf fünf fundamentalen Säulen ruht. Wenn Ihr potenzieller Name diese Kriterien erfüllt, sind Sie auf dem besten Weg zum Erfolg. Betrachten Sie diese Säulen als Checkliste für Ihre Ideen.
1. Einprägsamkeit und Aussprechbarkeit
Was nützt der kreativste Name, wenn ihn niemand aussprechen oder buchstabieren kann? Ein starker Name ist kurz, rhythmisch und bleibt im Gedächtnis haften. Vermeiden Sie komplizierte Schreibweisen, schwer verständliche Fremdwörter oder unklare Abkürzungen. Führen Sie den „Gasthaus-Test“ durch: Können Sie den Namen in einer lauten Umgebung zurufen, ohne ihn dreimal wiederholen zu müssen? Wenn ja, haben Sie eine wichtige Hürde genommen.
2. Relevanz und Bedeutung
Der Name sollte idealerweise einen Bezug zu Ihrer Tätigkeit, Ihrer Branche oder Ihrem Alleinstellungsmerkmal haben. Er muss nicht plump beschreiben, was Sie tun, aber er kann eine Geschichte erzählen oder ein Gefühl vermitteln. Ein rein fiktiver Fantasiename kann zwar sehr einzigartig sein, erfordert aber einen höheren Marketingaufwand, um ihn mit Bedeutung aufzuladen.
3. Positive Assoziationen
Namen rufen Emotionen und Bilder hervor. Achten Sie darauf, dass Ihr gewählter Name positive Assoziationen weckt, die zu Ihren Markenwerten passen. Prüfen Sie auch mögliche negative Nebenbedeutungen, insbesondere in anderen Sprachen oder Dialekten, falls Sie eine internationale Ausrichtung planen.
4. Zukunftsfähigkeit
Gründer machen oft den Fehler, ihren Namen zu spezifisch zu wählen. „T-Shirt Druck Graz“ mag am Anfang passend sein, aber was, wenn Sie Ihr Angebot auf Tassen erweitern oder nach Wien expandieren möchten? Ein guter Name ist flexibel und schränkt Ihr zukünftiges Wachstum nicht ein.
5. Verfügbarkeit
Die beste Idee ist wertlos, wenn der Name bereits vergeben ist. Die Verfügbarkeit muss umfassend geprüft werden: Ist der Name im österreichischen Firmenbuch noch frei? Gibt es bereits eine eingetragene Marke? Ist die gewünschte .at-Domain verfügbar? Sind die wichtigsten Social-Media-Kanäle noch unbesetzt? Dieser Punkt ist nicht verhandelbar und absolut entscheidend für die rechtliche Sicherheit.
Kreativitätstechniken: So finden Sie einzigartige Namensideen
Die Suche nach dem perfekten Namen kann eine Herausforderung sein. Oft hilft es, den kreativen Prozess zu strukturieren und verschiedene Techniken systematisch auszuprobieren. Verlassen Sie sich nicht auf den einen Geistesblitz, sondern generieren Sie eine große Menge an Ideen, aus denen Sie später die besten auswählen können. Hier sind einige bewährte Methoden, um Ihre Kreativität in Gang zu bringen.
Brainstorming und Mind-Mapping
Dies ist der klassische Startpunkt. Schreiben Sie alle Begriffe auf, die Ihnen zu Ihrem Unternehmen, Ihren Werten, Ihrer Zielgruppe und Ihren Produkten einfallen. Erstellen Sie eine Mind-Map, um Zusammenhänge und neue Wortkombinationen zu visualisieren. Beziehen Sie Freunde, Familie oder Geschäftspartner mit ein – frische Perspektiven sind Gold wert.
Wortkombinationen und Neuschöpfungen
Viele erfolgreiche Markennamen sind sogenannte Kofferwörter, also Kombinationen aus zwei oder mehr Begriffen. Denken Sie an „Microsoft“ (Microcomputer & Software) oder „Pinterest“ (Pin & Interest). Nehmen Sie die Kernbegriffe aus Ihrem Brainstorming und experimentieren Sie damit. Fügen Sie Silben zusammen, verändern Sie Buchstaben oder kombinieren Sie deutsche mit fremdsprachigen Wörtern.
Metaphern und Assoziationen
Welches Bild oder welche Geschichte soll Ihr Name transportieren? Suchen Sie nach Metaphern, die für Stärke, Geschwindigkeit, Vertrauen oder Innovation stehen. Der Name „Amazon“ wurde beispielsweise gewählt, weil der Amazonas der größte Fluss der Welt ist – eine passende Metapher für das Ziel, der größte Onlinehändler zu werden. Ein Name wie „Phönix Beratung“ suggeriert Erneuerung und Wiederaufstieg.
Die folgende Tabelle vergleicht verschiedene kreative Ansätze und gibt Ihnen konkrete Beispiele:
Technik | Beschreibung | Vorteile | Beispiel (fiktiv) |
---|---|---|---|
Beschreibender Name | Beschreibt direkt die Dienstleistung oder das Produkt. | Klar und verständlich, gut für SEO. | Wiener Fensterreinigung Huber |
Kofferwort (Portmanteau) | Zwei Wörter werden zu einem neuen verschmolzen. | Einzigartig, oft einprägsam. | Innovatek (Innovation & Technik) |
Fantasiename | Ein komplett erfundenes Wort ohne direkte Bedeutung. | Hohe Unterscheidungskraft, leicht als Marke schützbar. | Zalando, Kodari |
Assoziativer Name | Weckt eine bestimmte Vorstellung oder ein Gefühl. | Emotional, erzählt eine Geschichte. | Momentum Finanzen (steht für Schwung) |
Akronym | Name aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter. | Kurz und prägnant. | BMW (Bayerische Motoren Werke) |
Der rechtliche Rahmen in Österreich: Was sagt das Unternehmensgesetzbuch (UGB)?
Die kreativste Namensidee nützt nichts, wenn sie den rechtlichen Anforderungen in Österreich nicht standhält. Dreh- und Angelpunkt für im Firmenbuch eingetragene Unternehmen ist das Unternehmensgesetzbuch (UGB). Es legt klare Spielregeln fest, die Sie unbedingt beachten müssen, um eine problemlose Eintragung zu gewährleisten und spätere Konflikte zu vermeiden. Werden diese Grundsätze missachtet, kann das Gericht die Eintragung verweigern.
Der Grundsatz der Firmenwahrheit und -klarheit
Ihr Firmenname darf keine falschen Tatsachen über die Art oder den Umfang Ihres Geschäfts vorspiegeln. Wenn Sie ein Ein-Personen-Unternehmen sind, dürfen Sie sich nicht „Internationaler Baukonzern“ nennen. Der Name muss wahr sein und darf die Öffentlichkeit nicht in die Irre führen. Klarheit bedeutet, dass der Name verständlich sein muss und nicht mit anderen Bezeichnungen verwechselt werden kann.
Die notwendige Unterscheidungskraft
Dies ist einer der wichtigsten Punkte. Ihr Name muss sich deutlich von allen anderen Firmennamen unterscheiden, die bereits am selben Ort oder in derselben Gemeinde im Firmenbuch eingetragen sind. Generische Bezeichnungen wie „Auto GmbH“ oder „Beratung KG“ sind nicht zulässig, da ihnen die individuelle Kennzeichnungskraft fehlt. Hier kommen Fantasiebegriffe oder die Hinzunahme eines Personennamens ins Spiel, um die Einzigartigkeit sicherzustellen.
Das Irreführungsverbot
Eng verwandt mit der Firmenwahrheit ist das Verbot der Irreführung. Der Name darf keine falschen Vorstellungen über die Unternehmensgröße, die Qualifikationen der Inhaber oder die geografische Herkunft erwecken. Bezeichnungen wie „Akademie“ oder „Institut“ sind beispielsweise oft nur zulässig, wenn ein entsprechender wissenschaftlicher oder pädagogischer Anspruch tatsächlich erfüllt wird. Ein Name wie „Bio-Bauer Müller“ ist nur dann erlaubt, wenn der Betrieb auch tatsächlich bio-zertifiziert ist.
Der Rechtsformzusatz
Jeder im Firmenbuch eingetragene Firmenname muss einen Zusatz enthalten, der die Rechtsform des Unternehmens klar ersichtlich macht. Dieser Zusatz ist verpflichtend und darf nicht weggelassen werden. Die gängigsten sind:
- e.U.: für eingetragene Einzelunternehmen
- OG: für eine Offene Gesellschaft
- KG: für eine Kommanditgesellschaft
- GmbH: für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
- AG: für eine Aktiengesellschaft
Dieser Zusatz sorgt für Transparenz im Geschäftsverkehr, da Ihre Geschäftspartner sofort erkennen, mit welcher Art von Unternehmen sie es zu tun haben und wer haftet.
Schritt-für-Schritt-Prüfung: So sichern Sie Ihren Wunschnamen ab
Sie haben eine Liste mit Favoriten erstellt? Perfekt! Jetzt beginnt der wichtigste Teil: die systematische Überprüfung. Dieser Prozess schützt Sie vor rechtlichen Auseinandersetzungen, teuren Umbenennungen und dem Ärger, dass Ihre digitale Identität bereits vergeben ist. Gehen Sie diese Schritte sorgfältig für jeden Ihrer Wunschnamen durch.
Schritt 1: Die Firmenbuchabfrage
Das Herzstück der rechtlichen Prüfung in Österreich ist der Blick ins Firmenbuch. Hier sind alle protokollierten Unternehmen des Landes registriert. Sie müssen prüfen, ob Ihr Wunschname oder ein sehr ähnlicher Name bereits in Ihrer Gemeinde oder an Ihrem Sitz eingetragen ist. Eine erste, kostenlose Prüfung ist oft über den Firmenservice der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) möglich. Für eine rechtlich verbindliche Auskunft können Sie eine kostenpflichtige Abfrage bei Gericht oder über spezialisierte Dienstleister durchführen. Dies ist ein absolutes Muss.
Schritt 2: Die Markenrecherche
Ein freier Firmenname bedeutet nicht automatisch, dass Sie ihn auch als Marke für Ihre Produkte oder Dienstleistungen verwenden dürfen. Eine andere Firma könnte den Namen bereits als Marke geschützt haben. Prüfen Sie daher die Register des Österreichischen Patentamtes (für nationale Marken), des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO). Eine Kollision mit einer bestehenden Marke kann zu teuren Unterlassungsklagen führen.
Schritt 3: Die Domain-Verfügbarkeit
In der heutigen digitalen Welt ist ein Unternehmen ohne passende Webadresse kaum vorstellbar. Überprüfen Sie sofort, ob die Domain mit Ihrem Wunschnamen noch frei ist. Priorität hat in Österreich die .at-Endung. Prüfen Sie aber auch andere relevante Endungen wie .com, .eu oder branchenspezifische Endungen (.wien, .tirol). Ist die .at-Domain bereits vergeben, ist das oft ein K.O.-Kriterium für den Namen, da Kunden Sie online nur schwer finden werden.
Schritt 4: Die Social-Media-Prüfung
Parallel zur Domain sollten Sie die Verfügbarkeit des Namens auf den für Sie relevanten Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook, LinkedIn oder TikTok überprüfen. Ein konsistenter Markenauftritt über alle Kanäle hinweg ist essenziell. Es ist frustrierend und unprofessionell, wenn Ihr Firmenname überall gleich lautet, nur auf einer wichtigen Plattform müssen Sie auf eine unschöne Abwandlung ausweichen.
Unterschied zwischen Firma, Marke und Geschäftsbezeichnung
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Firma und Marke oft synonym verwendet. Aus rechtlicher und strategischer Sicht gibt es jedoch gravierende Unterschiede, die jeder Gründer in Österreich kennen sollte. Das Verständnis dieser Differenzen hilft Ihnen, Ihre Identität und Ihr geistiges Eigentum umfassend zu schützen.
Die Firma: Der offizielle Name im Register
Die „Firma“ ist der offizielle Name eines Unternehmens, wie er im österreichischen Firmenbuch eingetragen ist. Diese Eintragung ist für Kapitalgesellschaften (wie GmbH, AG) und bestimmte Personengesellschaften (OG, KG) verpflichtend. Auch Einzelunternehmer können sich freiwillig eintragen lassen (dann als „eingetragener Unternehmer“ mit dem Zusatz e.U.). Die Firma dient primär der rechtlichen Identifikation im Geschäftsverkehr. Ihre Regeln sind, wie bereits besprochen, im UGB festgelegt. Sie ist an das Unternehmen gebunden und kann nicht ohne dieses verkauft werden.
Die Marke: Der Schutz für Produkte und Dienstleistungen
Eine „Marke“ hingegen ist ein rechtlich geschütztes Zeichen (z.B. ein Wort, ein Logo, ein Slogan), das dazu dient, die Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denen anderer zu unterscheiden. Die Marke wird beim Patentamt angemeldet und schützt nicht das Unternehmen selbst, sondern sein Angebot in bestimmten Waren- und Dienstleistungsklassen. Eine Marke schafft Wiedererkennungswert und Kundenbindung. Wichtig: Sie können einen Firmennamen haben (z.B. „Müller Innovationen GmbH“), aber Ihre Produkte unter einer ganz anderen Marke verkaufen (z.B. „CleverClean“). Eine Marke ist ein eigenständiger Vermögenswert und kann verkauft oder lizenziert werden.
Die Geschäftsbezeichnung: Der Name des Lokals
Zusätzlich gibt es noch die „Geschäftsbezeichnung“ oder „Etablissementbezeichnung“. Dies ist der Name, unter dem ein Geschäftslokal in der Öffentlichkeit bekannt ist, zum Beispiel „Gasthaus zum goldenen Hirschen“. Diese Bezeichnung kann, muss aber nicht mit dem eingetragenen Firmennamen identisch sein. Sie genießt einen gewissen Schutz, sobald sie im Geschäftsverkehr bekannt ist und eine gewisse Unterscheidungskraft aufweist. Sie dient der lokalen Kennzeichnung und ist an den Standort gebunden.
Für einen umfassenden Schutz ist es oft sinnvoll, alle drei Ebenen strategisch aufeinander abzustimmen: Ein starker Name wird im Firmenbuch eingetragen, als Marke für die relevanten Produkte geschützt und als Geschäftsbezeichnung vor Ort verwendet.
Häufige Fehler bei der Namenswahl und wie Sie sie vermeiden
Der Weg zum perfekten Firmennamen ist mit potenziellen Stolpersteinen gepflastert. Viele Gründer machen in der Anfangseuphorie Fehler, die sich später nur schwer oder mit hohen Kosten korrigieren lassen. Indem Sie diese typischen Fallen kennen, können Sie sie von Anfang an umgehen und eine solide Grundlage für Ihr Unternehmen schaffen.
Fehler 1: Zu generisch oder beschreibend
Namen wie „Gute Beratung GmbH“ oder „Qualitäts-Handwerk e.U.“ mögen auf den ersten Blick klar erscheinen, sind aber ein großer Fehler. Sie besitzen keinerlei Unterscheidungskraft und sind daher rechtlich nicht schutzfähig. Niemand kann das Wort „Qualität“ für sich allein beanspruchen. Zudem gehen solche Namen in der Masse unter und lassen sich kein einzigartiges Branding aufbauen. Suchen Sie nach Originalität.
Fehler 2: Kompliziert und unverständlich
Vermeiden Sie Namen, die schwer auszusprechen, zu schreiben oder zu merken sind. Lange, verschachtelte Wörter, unklare Abkürzungen oder eine übertrieben kreative Schreibweise (z.B. „Kreativ-Solutions 4U“) wirken oft unprofessionell und führen zu Frustration bei den Kunden. Wenn potenzielle Kunden Ihren Namen googeln wollen und an der Rechtschreibung scheitern, haben Sie bereits verloren.
Fehler 3: Geografische oder inhaltliche Limitierung
Ein Name wie „Reparatur-Service Wien-Landstraße“ ist sehr spezifisch. Das ist problematisch, sobald Sie in andere Bezirke oder Städte expandieren wollen. Dasselbe gilt für das Angebot: „Müllers T-Shirt-Druck“ schränkt Sie ein, falls Sie später auch Pullover oder Taschen bedrucken möchten. Denken Sie bei der Namenswahl immer ein paar Schritte in die Zukunft und wählen Sie einen Namen, der mit Ihrem Unternehmen wachsen kann.
Fehler 4: Unbeabsichtigte negative Assoziationen
Prüfen Sie Ihren Wunschnamen sorgfältig auf mögliche negative Konnotationen. Das kann eine ungewollte Zweideutigkeit im Deutschen sein oder eine peinliche Bedeutung in einer anderen Sprache. Insbesondere wenn internationale Geschäftsbeziehungen denkbar sind, ist eine kurze Recherche unerlässlich. Ein scheinbar harmloser Fantasiename kann in einer anderen Kultur ein Schimpfwort sein.
Fehler 5: Die rechtliche Prüfung überspringen
Dies ist der teuerste Fehler von allen. Wer aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit auf die Prüfung im Firmenbuch und Markenregister verzichtet, riskiert eine Klage. Die Folge können teure Abmahnungen, Schadensersatzforderungen und die erzwungene, kostspielige Umbenennung des gesamten Unternehmens sein. Das bedeutet: neue Logos, neue Website, neue Drucksorten – ein Albtraum für jedes junge Unternehmen.
Vom Namen zur Marke: Die ersten Schritte nach der Entscheidung
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben nach intensiver Recherche und sorgfältiger Prüfung den perfekten Namen für Ihr Unternehmen in Österreich gefunden. Doch die Arbeit ist damit nicht getan. Jetzt geht es darum, den Namen offiziell zu machen und ihn mit Leben zu füllen. Die folgenden Schritte verwandeln Ihren Wunschnamen in eine echte, greifbare Marke.
Offizielle Eintragung und Registrierung
Der erste formale Schritt ist die Eintragung ins österreichische Firmenbuch. Dies geschieht in der Regel über einen Notar oder Rechtsanwalt, der die notwendigen Unterlagen beim zuständigen Landesgericht einreicht. Erst mit der Eintragung existiert Ihr Unternehmen rechtlich unter diesem Namen. Parallel dazu sollten Sie sich sofort die zuvor geprüften und für frei befundenen Domains sichern. Zögern Sie hier keine Sekunde, denn gute Domains sind schnell vergeben. Registrieren Sie nicht nur die .at-Domain, sondern auch relevante Alternativen, um sich vor Nachahmern zu schützen.
Sicherung der digitalen Präsenz
Reservieren Sie umgehend die Benutzernamen (Handles) auf allen für Sie wichtigen Social-Media-Plattformen. Selbst wenn Sie einen Kanal zunächst nicht aktiv nutzen möchten, sichern Sie sich den Namen, um einen konsistenten Markenauftritt für die Zukunft zu gewährleisten. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Ihr Name auf Instagram bereits von jemand anderem belegt ist.
Entwicklung der visuellen Identität
Ein Name allein ist noch keine Marke. Eine Marke entsteht durch die Verbindung von Namen, Werten und einer visuellen Identität. Der nächste logische Schritt ist daher die Entwicklung eines professionellen Logos und eines umfassenden Corporate Designs. Dazu gehören die Definition von Hausschriften, Markenfarben und Gestaltungsrichtlinien. Dieses Design wird die Grundlage für Ihre Website, Ihre Visitenkarten, Ihre Social-Media-Profile und alle weiteren Marketingmaterialien sein. Es visualisiert die Persönlichkeit Ihres Namens und macht Ihre Marke unverwechselbar.
Sobald diese Grundlagen stehen, können Sie beginnen, Ihre Marke aktiv zu kommunizieren und sie am Markt bekannt zu machen. Der Name ist der erste Baustein, auf dem all diese weiteren Aktivitäten aufbauen.
Wichtige Fragen und Antworten
Muss mein Firmenname meinen eigenen Namen enthalten?
Das hängt von der Rechtsform ab. Bei einem nicht im Firmenbuch eingetragenen Einzelunternehmen müssen Sie im Geschäftsverkehr stets Ihren Vor- und Nachnamen verwenden. Bei einem eingetragenen Einzelunternehmen (e.U.) können Sie eine Sach-, Fantasie- oder Mischbezeichnung wählen, solange sie Unterscheidungskraft besitzt (z.B. „Tischlerei Holz-Traum e.U.“). Bei Gesellschaften (wie GmbH, OG) ist die Nennung eines Personennamens eine Möglichkeit zur Kennzeichnung, aber keine Pflicht.
Was kostet die Prüfung und Eintragung eines Firmennamens in Österreich?
Die Kosten sind variabel. Eine erste unverbindliche Prüfung über den WKO-Service ist oft kostenlos. Eine verbindliche Firmenbuchabfrage kostet eine geringe Gebühr. Die eigentliche Eintragung ins Firmenbuch verursacht Gerichtsgebühren (ca. 100-400 Euro, je nach Rechtsform) sowie Kosten für den Notar oder Rechtsanwalt, der die Gründung begleitet. Planen Sie für die Gründung einer GmbH inklusive aller Gebühren und Honorare mit einem Betrag im vierstelligen Bereich.
Kann ich meinen Firmennamen später noch ändern?
Ja, eine Änderung des Firmennamens ist grundsätzlich möglich. Sie ist jedoch mit Aufwand und Kosten verbunden. Die Änderung muss über einen Notar oder Rechtsanwalt beim Firmenbuch angemeldet werden, was erneut Gebühren auslöst. Viel aufwendiger ist jedoch das Rebranding: Sie müssen Ihr Logo, Ihre Website, alle Drucksorten (Visitenkarten, Briefpapier), Werbematerialien und Firmenschilder anpassen. Daher sollte der ursprüngliche Name mit großer Sorgfalt gewählt werden.
Reicht ein Fantasiename oder brauche ich einen Sachbezug?
Beides ist möglich und hat Vor- und Nachteile. Ein Fantasiename (z.B. „Zalando“) hat eine hohe Unterscheidungskraft und ist leicht als Marke schützbar, muss aber mit hohem Marketingaufwand mit Bedeutung aufgeladen werden. Eine Sachfirma (z.B. „Wienerwald Holzhandel GmbH“) ist selbsterklärend, aber oft weniger einzigartig. Eine Mischfirma (z.B. „Müller Vital-Produkte KG“) kombiniert einen Namen mit einem Sachhinweis und ist oft ein guter Kompromiss. Entscheidend für das UGB ist nicht der Sachbezug, sondern die Unterscheidungskraft und das Fehlen von Irreführung.
Image by: Antoni Shkraba Studio
https://www.pexels.com/@shkrabaanthony
Weiterführende Quellen:
- peaknetworks KI Firmennamen Generatoren 2023 – Squadhelp – AI generierte Firmennamen. Der Generator verwendet eine Kombination aus maschinellem Lernen und Crowdsourcing, um individuelle und kreative Namen zu …… (peaknetworks.at)
- Gewerbeinformationssystem Austria – Der Interessent kann sich im GISA rasch und auf einfache Art und Weise Informationen, insbesondere über den Namen bzw. die Firma, den Standort und den Wortlaut …… (bmwet.gv.at)
- Was muss ich bei der Auswahl meiner Domain alles beachten? – Jul 4, 2024 … Solche Rechte Dritter können sich in Österreich insbesondere aus dem. Marken; Unternehmenskennzeichen; dem Titelschutz und; dem Namensrecht…. (wko.at)
- Firmennamen kostenlos prüfen – Auf diese Weise erhält man ein umfassenderes Bild und schafft von Beginn an rechtliche Klarheit für den eigenen Firmennamen. Kreative Methoden zur Namensfindung…. (insolution.at)
- Impressum – Impressum. Rechtliche Informationen gemäß TMG. Angaben gemäß § 5 TMG. Unternehmen. Digital Kreativ. Einzelunternehmen. Inhaber. Martin Beneder. Sitz. Österreich …… (namensgenie.at)